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„Ja, da ist es endlich!“

Spielstein mit Runen aus 13. Jh. in altem Hafen entdeckt

Was haben Menschen vor rund 800 Jahren im Hafen von Tønsberg mit diesem Spielstein gemacht? In einem ehemaligen Kaifundament im Hafen der Stadt, einer der ältesten in Norwegen, haben Archäologen vor wenigen Tagern eine sehr seltene Spielfigur gefunden.


Bilder 1 bis 4: NIKU Tønsberg

Selten deshalb, weil darauf Runen zu sehen sind. „Das ist etwas ganz Besonderes“, teilte die Archäologin Hanne Ekstrøm Jordahlem in einem Statement mit. Spielfiguren selbst sind hingegen kein allzu seltener Fund, da im Mittelalter offenbar auch Zeitverteib betrieben wurde – und nicht zu knapp.

Hanne Ekstrøm Jordahlem ist Büroleiterin des Norwegischen Instituts für Kulturforschung (NIKU) in Tønsberg und Projektleiterin der Ausgrabung: „Wir haben Hunderte von Holzstücken aufgesammelt, von denen wir dachten, dass sie Gravuren aufweisen könnten.“

„Wir haben sie alle mehrmals umgedreht und untersucht. Es war also ein bisschen so wie: Ja, da ist es endlich!“, beschrieb sie den Moment des wunderbaren Fundes. Und dann wurde in Tønsberg nur kurz danach auch noch ein ebenso seltener Runenstab entdeckt. Duplizität der Ereignisse.

„Jetzt haben wir tatsächlich zwei Runenfunde in relativ kurzer Zeit“

„Jetzt haben wir tatsächlich zwei Runenfunde in relativ kurzer Zeit, beide in diesem Hafengebiet. Das ist die Art von Dingen, die uns wirklich begeistern“, sagt die Forscherin. „Denn das sind alles andere als alltägliche Funde.“

Die Archäologen glauben, auf dem Runenstab drei der nordischen Schriftzeichen zu erkennen. Es könnte sich um einen Markierungsstab handeln – eine Art Etikett. „Wir müssen warten, bis einer der Runologen ihn untersucht hat, bevor wir mehr darüber wissen, was er aussagen könnte“, hofft Hanne Ekstrøm Jordahlem auf schnelle Klärung.

Die Spielfigur mit einem Durchmesser von etwa 5 Zentimetern ist ebenfalls in bemerkenswert gutem Zustand, wenn auch etwas feuergeschädigt. Die Experten schätzen, dass das Artefakt irgendwann im 13. Jahrhundert hergestellt wurde.

„Man kann sich verschiedene Szenarien vorstellen. Wir befinden uns hier im unteren Teil der Stadt, am Hafen. Vielleicht saßen Seeleute in einer Taverne, spielten Brettspiele und genossen einen Drink. Es macht Freude, darüber nachzudenken“, sagt Hanne Ekstrøm Jordahlem gegenüber Science Norway.

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