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Auf einmal schlug der Metalldetektor an

Wales: Unglaublicher Fund von fast 3.000 römischen Münzen gilt nun offiziell als Schatz

Nach einer intensiven Prüfung haben Gerichtsmediziner aus Wales in der vergangenen Woche bekanntgegeben, was eigentlich schon vorher klar schien: Ein schier unglaublicher Fund von fast 3.000 römischen Münzen aus dem Conwy-Tal ist offiziell zum Schatz ernannt worden.

Bilder 1 bis 4: Amgueddfa Cymru-Museum

Entdeckt hatten den Hort die Freunde David Moss und Tom Taylor schon kurz vor Weihnachten 2019 mit ihren quasi frisch erworbenen Metalldetektoren. Sie mussten also lange auf das Ergebnis der archäologischen Analysen warten. Aber man kann wohl sagen, dass es sich gelohnt hat.

Spannend ist schon die Geschichte, wie es zu dem fulminanten Fund kam. In einer Pressemeldung des Museums Amgueddfa Cymru teilten beide Finder vor wenigen Tagen mit, dass sie ihren Sucheinsatz auf dem Acker bei Caerhun eigentlich schon beenden wollten – wegen starkem Regen.

„Ich ging mit meinem Metalldetektor über das Feld in Toms Richtung, um im mitzuteilen, dass es keinen Sinn mehr macht. Dabei erhielt ich wie aus dem Nichts das Signal eines recht tief vergrabenen Objektes“, teilte Moss mit. Ans Aufhören war urplötzlich nicht mehr zu denken.

Im Schlamm vergraben stießen die beiden Hobby-Archäologen kurz später auf einen großen Keramiktopf, der über und über mit augenscheinlich antiken Münzen gefüllt war. „Es war ein unfassbarer Moment, als ich den oberen Teil des Gefäßes freilegte“, erinnert er sich.

In dem Gefäß befanden sich exakt 2.733 Silber- und Kupfermünzen – sauber geschichtet

Wie gefordert, wollten die beiden den Schatz möglichst intakt an eine offizielle Stelle übergeben. Dabei half ihnen die Erinnerung an eine Archäologie-Sendung im TV, in der Fachleute einen Fund nach der Bergung vorsichtig in Bandagen einwickelten. So machten es auch David und Tom.

Im Rahmen der nachfolgenden Untersuchung fanden Spezialisten zunächst heraus, dass es sich um wohl bewusst geschichtete Münzen handelte. Im Laufe der Zeit entstanden Fotos, 3D-Modelle und CT-Scans – und gezählt wurde natürlich auch: die beiden Freunde hatten 2.733 Münzen gefunden.

In der aktuellen Mitteilung heißt es, es handle sich um eine Mischung aus Silber- und Kupferstücken von unterschiedlichem Wert, die zwischen 32 vor und 270 nach Christus hergestellt worden sind. Um 270 nach Christus wurde wahrscheinlich auch das Gefäß begraben.

Weitere Silbermünzen fanden sich bei den nachfolgenden Ausgrabungen auf dem Areal, auf dem im 3. Jahrhundert nach Christus ein römischer Tempel gestanden haben soll. „Eine wie auch immer geartete religiöse Bedeutung des Hortes ist daher wahrscheinlich“, heißt es in der Mitteilung des Amgueddfa Cymru-Museums weiter.

War der Hort gedacht als fromme Opfergabe – oder steckten andere Motive dahinter?

Zudem gehen die untersuchenden Archäologen inzwischen mehr und mehr davon aus, dass die Münzen von Soldaten des nahe gelegenen römischen Kastells Canovium hier vergraben worden sind.

Die Frage bleibt allerdings: Geschah dies als sozusagen fromme Opfergabe? Oder aber, weil sich die Handelnden Wachschutz von der Tempelgottheit erhofften? Zur geografischen Einordnung: Die Gemeinde Caerhun liegt etwa 300 Meilen nordwestlich von London.

Hintergrund: Inzwischen hat das Museum von Llandudno angemeldet, den Schatz in seine bereits existierenden Sammlungen aus dem Kastell Canovium integrieren zu wollen. Mithilfe des Conwy Culture Centre und des Amgueddfa Cymru-Museums möchte man den Schatz erwerben.

Dawn Lancaster, Direktorin des Llandudno-Museums, bezeichnete die Ergebnisse der nun abgeschlossenen Untersuchung als „sehr aufregend“. Ihr Ziel sei es laut Centre Daily, „diese erstaunlichen Funde für das walisische Kulturerbe in unserem Gebiet weiterzupflegen.“

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