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Bromeswell Bucket komplettiert sich

Sutton Hoo: Vermisstes Teil von Bronzegefäß entdeckt – 1500 Jahre alt

Archäologen haben in Sutton Hoo, einer legendären Ausgrabungsstätte in England, nach jahrelanger Suche die fehlenden Teile eines rund 1500 Jahre alten Gefäßes aus dem byzantinischen Reich entdeckt.

Sutton Hoo Fund
Bromeswell Bucket ist im Juni um ein Fragment reicher / größer geworden. (Foto: James Dobson / National Trust Images)

Bei dem Artefakt handelt es sich um ein Bronzegefäß aus dem 6. Jahrhundert, das wahrscheinlich aus der Türkei importiert worden war. Das Gefäß, das mindestens ein Jahrhundert älter ist als das berühmte Schiffsgrab in Sutton Hoo, gilt archäologisch als äußerst spannend.

Die Hoffnung ist, dass es der Forschung neue Erkenntnisse über das Leben und die Handelswege im frühen Mittelalter geben kann. Ein Team von Archäologen, Konservatoren und Freiwilligen des britischen National Trust und FAS Heritage entdeckte das fehlende Fragment Ende Juni.

Konkret waren es Ausgrabungen mithilfe von Metalldetektoren, die zu dem lange ersehnten Fund führten. Der Korpus des Gefäßes aus einer Kupferlegierung, in Fachkreisen bekannt als Bromeswell Bucket, wurde 1986 gefunden.

Darauf dargestellt ist eine nordafrikanische Jagdszene mit Löwen und einem Hund. Das Gefäß wurde wahrscheinlich im sechsten Jahrhundert in Antiochia in der Türkei hergestellt, das damals zum byzantinischen Reich gehörte.

Eine griechische Inschrift deutet darauf hin, dass es sich einst um ein quasi diplomatisches Geschenk gehandelt haben könnte. Die im letzten Monat entdeckten Artefakte waren mit Figuren verziert, die denen auf dem Originalfund ähneln.

Das Gefäß könnte nach einem Schaden wieder zusammengelötet worden sein

Mithilfe einer Röntgenanalyse (XRF) konnte nun vor wenigen Tagen bestätigt werden, dass das neu gefundene Fragment tatsächlich zum Bromeswell Bucket gehört, der aktuell in der High Hall in Sutton Hoo ausgestellt ist.

Sutton Hoo Fund 2
Das mit einem Metalldetektor gefundene Fragment. (Foto: James Dobson, National Trust Images)

Sutton Hoo ist vor allem für sein prächtiges Schiffsgrab aus dem siebten Jahrhundert nach Christus bekannt, das schon 1939 gefunden wurde. Die Bestattung erwies sich später als Teil eines Komplexes mit 18 separaten Grabhügeln.

Bei verschiedenen Ausgrabungen auf dem riesigen Komplex wurden in der Vergangenheit viel Schmuck, Münzen und andere wertvolle Artefakte geborgen. Darunter auch Hinweise auf Importwaren aus beispielsweise Ägypten und dem östlichen Mittelmeerraum.

„Dank einer genaueren Untersuchung glauben wir nun, dass das Gefäß einst beschädigt und dann repariert worden ist“, teilte Angus Wainwright, Archäologe beim National Trust, in einer Erklärung mit.

„Eine eingehende Analyse der Metalle deutet darauf hin, dass das Gefäß sogar wieder zusammengelötet worden sein könnte“, fuhr er fort. Sutton Hoo ist und bleibt ein Mysterium – und eine archäologische Schatzkiste.

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