Das schlechteste Jahr aller Zeiten
Verlustgeschäft: Coop-Supermärkte in Dänemark entlassen Mitarbeiter
Die Supermarktkette Coop wird in Dänemark in Zukunft weniger Personal beschäftigen, um die Kosten zu senken, wie das Unternehmen gestern erklärte.
Das Geschäftsjahr 2022 hat das Unternehmen mit einem Verlust von 628 Mio. DKK (84 Mio. Euro) abgeschlossen. Das ist das schlechteste Jahr aller Zeiten für die Coop Dänemark Gruppe und die unabhängigen Genossenschaftsverbände.
Im Jahr davor hatte das genossenschaftlich geführte Unternehmen noch einen Gewinn von 585 Mio. DKK erzielt, das sind umgerechnet 78,5 Mio. Euro. – Dies geht aus der gestern veröffentlichten Pressemitteilung des Unternehmens hervor.
Die hohe Inflation und die veränderten Konsumgewohnheiten sind laut Coop für den Verlust mitverantwortlich, ebenso wie die Investitionen in die neue 365-Discount-Kette.
„Ein Rückgang des Verbrauchervertrauens aufgrund der hohen Inflation und des Krieges in der Ukraine hat zu einer deutlichen Veränderung der Einkaufsgewohnheiten der Kunden geführt“, schreibt Coop in seiner Mitteilung. Die Verbraucher hätten weniger und billiger eingekauft, was sich auf den gesamten Markt und insbesondere auf die Supermärkte von Coop ausgewirkt habe.
„Gleichzeitig konnten die vielen Preiserhöhungen der Lieferanten nicht voll auf die Verbraucherpreise abgewälzt werden, weshalb eine deutlich niedrigere Gewinnmarge realisiert werden konnte“, resümieren die Verantwortlichen des Unternehmens.
Coop hatte im Januar angekündigt, im Rahmen einer Rationalisierungsmaßnahme mehrere seiner Ketten zusammenzulegen. Dies führte dazu, dass die acht Supermarktketten von Coop im Jahr 2022 – Kvickly, SuperBrugsen, Dagli’Brugsen, Fakta, 365discount, Irma, Coop.dk Shopping und Coop.dk MAD – auf drei reduziert wurden: Coop, 365discount und Brugsen.
Das Jahr 2023 werde voraussichtlich besser ausfallen als 2022, aber immer noch spürbar von geringem Verbrauchervertrauen geprägt sein, heißt es.
Coop A.m.b.A. ist eine Genossenschaft und hatte Ende 2022 1.977.986 Mitglieder. Im Jahr 2022 wurde 42.174 neue Mitglieder gewonnen.
Aldi in Dänemark gescheitert
Das vergangene Geschäftsjahr in Dänemark war für viele Supermarktketten problematisch. In diesem Jahr sah sich Aldi sogar gezwungen, sich aus Dänemark komplett zurückzuziehen.
Das deutsche Unternehmen verkaufte die meisten seiner 188 Filialen im Land und schloss die restlichen. Aldi kam in den 1970ern nach Dänemark und hatte genug Zeit, sich auf dem dänischen Markt zu etablieren – und dennoch hatte es nicht gelangt, um dauerhaft zu bestehen.