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12 Personen mit Covid-19-Mutationen infiziert

Corona-Mutation: Alle Nerze in Dänemark werden getötet

Aus Sorge vor einer Coronavirus-Mutation, die in Nerzfarmen festgestellt wurde, hat die dänische Regierung beschlossen, alle Nerze zu töten.

Dänemark Nerz Corona
In der Alajärvi Nerzfarm, Finnland. (Foto: Tierschutzorganisation Oikeutta eläimille)
Wie das dänische Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Fischerei und Lebensmittel heute mitteilte, habe die dänische Gesundheitsbehörde (Statens Serum Institut) in Vorstudien ein neues mutiertes COVID-19-Virus bei Nerzen gefunden. Diese Mutation könnte die Wirkung eines möglichen Impfstoffs beeinträchtigen, so das Ministerium.

„Wir stehen vor einer der größten Gesundheitskrisen, die die Welt je erlebt hat. Die dänische Regierung und ich sind uns schmerzlich bewusst, was dies für alle dänischen Nerzfarmer bedeutet, die im Begriff sind, ihre Existenzgrundlage zu verlieren, und für einige von ihnen ihr ganzes Lebenswerk. Aber es ist das Richtige, in einer Situation, in der der Impfstoff, der derzeit das Licht am Ende eines sehr dunklen Tunnels ist, in Gefahr ist“, sagt der Minister Mogens Jensen.

Gefährliches Infektionsreservoir

Mitte Juni dieses Jahres wurden die ersten Nerzfarmen in Nordjütland mit COVID-19 infiziert, und das Virus hat sich seitdem auf 207 Farmen in ganz Jütland ausgebreitet, Stand 4. November 2020.

Die dänischen Gesundheitsbehörde hat zuvor verschiedene Mutationen von COVID-19 im dänischen Nerz gefunden, und auf Empfehlung der dänischen Veterinär- und Gesundheitsbehörden beschloss die dänische Regierung am 1. Oktober 2020, alle infizierten Nerze im Umkreis von 7,8 Kilometern zu töten.

Das Statens Serum Institut hat nun bei Tests auf fünf Nerzfarmen in Nordjütland und ebenso bei 12 Personen eine Mutation gefunden. Die Tests zeigten außerdem, dass die potenziellen Impfstoffe bei diesem mutierten Virus nicht effektiv wirken würden.

Gesundheitsminister Magnus Heunicke sagt dazu: „Die Nerzfarmen stellen ein großes Virusreservoir dar.“

„Die dänischen Gesundheitsbehörden gehen davon aus, dass die Nerzfarmen während der andauernden COVID-19-Epidemie ein mögliches Risiko für die öffentliche Gesundheit – und für Möglichkeiten zur Bekämpfung von COVID-19 mit Impfstoffen – mit sich bringen. Statens Serum Institut hat eine Mutation gefunden, und vorläufige Studien deuten darauf hin, dass diese Mutation die Wirksamkeit des möglichen Impfstoffes gegen COVID-19 beeinträchtigen könnte. Es gibt jedoch keine Hinweise darauf, dass die mit dieser Mutation infizierten Personen schwerer erkrankt seien“, so Heunicke.

Anreiz für Nerzfarmer

Es ist entscheidend, dass die Keulung der Nerze schnell erfolge, heißt es in der Stellungnahme des zuständigen Ministeriums.

Die Regierung zahlt an die Züchter 20 DKK (2,70 euro) für jeden Nerz, der innerhalb von 10 Tagen – bzw. 5 Tage bei Farmen unter 7.500 Tieren – tötet.

In Dänemark gibt es 15 bis 17 Millionen Nerze.

In vielen Ländern Europas sind Pelztierzucht aus Tierwohlgründen abgeschafft worden, nicht so in Dänemark. Das Land ist einer der größten Nerzexporteure weltweit. Eine Genossenschaft des Landes, der etwa 1.500 Züchter angehören, ist für rund 40 Prozent der globalen Nerzproduktion verantwortlich. Hauptabnehmer sind China und Hongkong.

ap

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