Mehr als 11 Euro für eine Schachtel Zigaretten?
Dänemark solle Preis für Zigaretten verdoppeln
Danske Regioner rief die Regierung dazu auf, die Preise für Zigaretten von 40 auf 80 Kronen (5,70 resp. 11,40 Euro) zu verdoppeln.
Darüber hinaus fordert die Danske Regioner, das sind gewählte Verwaltungseinheiten, deren Hauptaufgaben die Gesundheitsfürsorge, die regionale Entwicklung und der Betrieb einer Reihe sozialer Einrichtungen sind, die Regierung auf, den Geschäften vorzuschreiben, die Zigaretten unter der Ladentheke zu handeln, also unsichtbar für die Kunden, sowie Packungen einheitlich und neutral zu gestalten, ebenso sollten Schulkinder und Jugendliche während der Schulstunden nicht rauchen dürfen.
Das berichtete gestern die Zeitung Jullands Posten auf ihrer Website.
Nach Angaben der Website hält es die Danske Regioner für erforderlich, sich zu diesem Thema lautstark zu äußern, um eine Debatte über die gesundheitlichen Folgen des Rauchens anzustoßen.
Die Vorsitzende der Danke Regioner, Stephanie Lose (von der Venstre, konservativ-liberale politische Partei), sagt, die Organisation möchte die Debatte um Zigaretten aus zwei Gründen anheizen.
„Ein Grund dafür ist, dass aus Christiansborg (dem dänischen Parlament [a.d.Red.]) nichts kommt. Ich halte es daher für angebracht, die Debatte anzustoßen.“, sagte Lose genüber der Nachrichtenagentur Ritzau. „Der zweite Grund ist der, dass wir, die wir in der Gesundheitsfürsorge tätig sind, die Folgen des Rauchens unmittelbar erleben.“
Nach Angaben von Jyllands-Posten, sterben in Dänemark jährlich etwa 13.600 Menschen an den Folgen des Rauchens.
In den vergangenen fünf Jahren hat die Zahl junger Raucher in Dänemark zugenommen. Aktuell rauchen 28,5 Prozent der jungen Menschen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren täglich oder gelegentlich.
Der Vorstand der Danske Regioner besteht aus gewählten Vertretern diverser politischer Parteien, und alle unterstützen unisono diese Initiative, heißt es bei Jyllands-Posten. Dabei nehmen die Vertrteter der Liberalen, der Sozialdemokraten und die Rechtspopulisten von der Dänischen Volkspartei eine Gegenposition zur Doktrin ihrer jeweiligen Partei zum Thema Rauchen ein.
Direktor des Nationalen Instituts für die Volksgesundheit, Morten Grønbæk, sagt, dass der Preis ein entscheidender Faktor beim Zigarettenkonsum sei.
„Wir wissen, dass der Preis eine große Wirkung hat. Er hat definitiv einen Effekt auf den Tabakkonsum junger Menschen.“, sagte Grønbæk gegenüber Ritzau.
Kræftens Bekæmpelse, die dänische Krebsgesellschaft, und die dänische Ärztekammer haben in der Vergangenheit ebenfalls das Parlament dazu aufgerufen, bei der Tabaksteuer aktiv zu werden. Bisher jedoch ohne nennenswerten Widerhall bei den dänischen Politikern.
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ap