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Deutschland verschärft „Fachkräftemangel“

Dänemark: Ukrainische Frauen schlagen sich gut auf dem Arbeitsmarkt

Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 sind etwa 40.000 Ukrainer nach Dänemark geflohen. Viele von ihnen haben es geschafft, sich bemerkenswert gut in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Besonders ukrainische Frauen heben sich positiv ab, wie eine Studie der Rockwool Foundation zeigt.

Arbeitsmarkt Dänemark
Ukrainische Flüchtlinge haben oft eine Berufsausbildung oder höhere Bildung, die in Dänemark auch anerkannt wird. (Foto: BreakDownPictures)
Ihre Beschäftigungsquote liegt bei rund 50 Prozent, während lediglich 15 Prozent der Frauen aus anderen Flüchtlingsgruppen erwerbstätig sind.

Ein deutliches Zeichen dafür, dass sie sich den dänischen Bedingungen schnell anpassen konnten. Auch bei den Männern zeigen sich Unterschiede: Etwa 60 Prozent der ukrainischen Männer in Dänemark haben eine Arbeit, verglichen mit 56 Prozent der Männer aus anderen Flüchtlingsländern.

Vertrieben und hochqualifiziert

Eine Erklärung für diesen Erfolg liegt in der Qualifikation der ukrainischen Geflüchteten. Laut einer Umfrage des dänischen Arbeitsministeriums verfügen rund 70 Prozent der ukrainischen Frauen über eine weiterführende Ausbildung.

Diese Qualifikationen, vor allem in Bereichen wie Pflege, Bildung und Verwaltung, treffen in Dänemark auf eine starke Nachfrage. Sprachbarrieren, die traditionell eine der größten Hürden für die Integration darstellen, konnten durch gezielte Programme reduziert werden.

Dänemark hat massiv in Integrationsmaßnahmen investiert, darunter Sprachkurse und berufliche Schulungen, die speziell auf die Bedürfnisse der ukrainischen Geflüchteten zugeschnitten sind. Bis 2023 flossen dafür rund 200 Millionen Kronen – etwa 27 Millionen Euro – in entsprechende Projekte.

Deutschland verschärft unnötigerweise „Fachkräftemangel“

Das Thema „Fachkräftemangel“ wird in Deutschland von Arbeitgeberverbänden gebetsmühlenartig propagiert. Und Deutschland tut vieles dafür, dass es so bleibt.

Die ukrainischen Flüchtlinge sind in der Regel zwar hoch motiviert, auf dem Arbeitsmarkt mitanzupacken, doch man muss sie dazu auch gewähren lassen.

Während Dänemark mit einer Erwerbsquote von 50 Prozent bei ukrainischen Frauen an der Spitze der EU liegt, zeigen Länder wie Deutschland mit nur 28 Prozent, wie schwierig die Integration verläuft, wenn das Systemm nicht an aktuelle Erfordernisse nicht angepasst wird.

Sprachliche und bürokratische Hürden sowie mangelnde Anerkennung von Qualifikationen bleiben in vielen Ländern ein Problem, Deutschland ist besonders gut darin, die Potentiale im Ausland erworbener Kenntnisse und Abschlüsse abzuwerten.

Der bisherige Erfolg der ukrainischen Geflüchteten in Dänemark könnte als Modell für andere Länder dienen, die ebenfalls nach Wegen suchen, Integration und Qualifikationsnutzung besser miteinander zu verbinden.

Unser QUIZ zum Thema Dänemark

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