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Nordisches Klinkerboot

Traditionelles färöisches Boot für die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes nominiert

Früher wurden Klinkerboote nicht nur zum Fischen, in den Fjorden oder vor der Küste, sondern auch zum Transport von Material und Mensch verwendet: zum Beispiel Getreide über den Fjord zur Mühle, Fisch in die Städte, Gläubige und Hochzeitsgäste in die Kirchen und zu Beerdigungen.

Klinkerboot
In der Vergangenheit waren Klinkerboote Teil der Lebensader der Gemeinden. (Screenshot aus dem offiziellen Nominierungsvideo der nordischen Länder)
Die Menschen im Norden bauen seit vielen Jahrhunderten Klinkerboote, wobei die Konstruktion der Boote und die verwendete Bautechnik ständig angepasst wurden. Das färöische Klinkerboot ist ein wichtiger Teil der färöischen Kultur und Tradition und stammt etwa aus der Mitte des 17. Jhr.

Die Färöer und andere nordische Länder haben das traditionelle Klinkerboot für die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit nominiert, das berichtet die offizielle Website der Färöer.

Seit 2011 haben Verbände, Handwerker, Museen, Bootsbauer und Interessengruppen der Färöer, Dänemarks, Schwedens, Norwegens, Finnlands und Islands an einer gemeinsamen nordischen Nominierung gearbeitet.

Die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit setzt sich aus denjenigen Elementen des immateriellen Erbes zusammen, die dazu beitragen, die Vielfalt dieses Erbes aufzuzeigen und das Bewusstsein für seine Bedeutung zu schärfen.

Der Zweck der Nominierung besteht darin, das Wissen im Zusammenhang mit dem Boot, dem Bootsbauprozess und der Nutzung des Bootes für künftige Generationen zu erhalten.

„Große Teile der färöischen Bevölkerung identifizieren sich mit den Klinkerschifftraditionen. In sozialer und kultureller Hinsicht verbindet das Boot junge und alte Menschen in den lokalen Gemeinschaften und trägt so zu deren Identität und Kontinuität bei“, heißt es in der Mitteilung der Regierung des Archipels.

Das Klinkerboot

Die Klinkerbootsbauer in der ganzen Region verwenden die gleichen Grundtechniken: relativ dünne Planken werden auf einer Skelettkonstruktion befestigt; die überlappenden Planken werden mit Metallnieten, Baumnägeln oder Laschings miteinander verbunden. Die Schale des Bootes wird durch Spanten stabilisiert und verstärkt. Schließlich werden die Boote mit Lack oder anderen traditionellen Produkten wie Kiefernholzteer und Leinöl geschützt.

In der Vergangenheit waren Klinkerboote Teil der Lebensader der Gemeinden, die Transport von Lebensmitteln, Material, Mensch und Vieh ermöglichte.

Große Teile der färöischen Bevölkerung identifizieren sich mit den Klinkerschifftraditionen. In sozialer und kultureller Hinsicht verbindet das Boot junge und alte Menschen in den Gemeinden und trägt so zu deren Identität und Kontinuität bei, schreibt die Website faroeislands.fo.

Heute bauen, restaurieren, warten und segeln private Organisationen und Freiwilligenverbände Klinkerboote und fördern ihre Nutzung.

Tjóðsavnið, das Nationalmuseum der Färöer-Inseln, und lokale Museen wie Vestmanna Bygdarsavn unterhalten umfangreiche Sammlungen von Klinkerbooten und Dokumentationen.

Einzelpersonen und traditionelle Bootsorganisationen wie Grindabátafelagið í Vági und Teinæringafelagið nehmen an Regatten und lokalen Festen teil, bei denen junge Menschen den Umgang mit Klinkerbooten lernen. Immer mehr Frauen, Männer und Kinder nehmen an der nationalen Ruderliga teil, die vom Róðrarsamband Føroya (färöischer Ruderverein) organisiert wird. Die Wettbewerbe werden von Tausenden von Menschen verfolgt und im nationalen Radio übertragen. Der sportliche Höhepunkt findet während des Ólavsøka statt, dem Nationalfeiertag der Färöer seit dem 13. Jrh. Ende Juli in Tórshavn, der Hauptstadt des Archipels, findet die Ólavsøka-Regatta statt.

Die Nominierung wird derzeit von der UNESCO bearbeitet. Wenn der Antrag genehmigt wird, wird das nordische Klinkerboot im Dezember 2021 in die Repräsentative UNESCO Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.

ap

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