Es gibt nichts, was es nicht gibt
Dänische Fischer „angeln“ immer mehr groteske Formen von Müll aus dem Meer
Dänische Fischer haben bei ihren Ausfahrten zuletzt immer mehr Müll aus dem Meer geangelt, der dort grotesk wenig zu suchen hat. Große Eimer mit Farbe, Waschmaschinen, Plastik in allen Formen sowieso. Dazu Ölfässer, Einkaufswagen, Autoteile und Kochfelder. Es gibt nichts, was es nicht gibt.
Auf einem Gelände im Fischerdorf Strandby nördlich von Frederikshavn sammelt der örtliche Hafenmeister den gesamten Müll ein, der in den Netzen der örtlichen Fischer landet. Auf den ersten Blick sieht es wie ein gewöhnlicher Recyclinghof aus. Nur ist eben alles aus dem Meer.
„Manchmal haben wir das Gefühl, dass es sich um eine Müllhalde handelt, auf der die Fischer mit ihrem Fang herumgefahren sind“, sagt Hafenmeister Jens Aage Neltoft. Vor vier Jahren, als er im Hafen anfing, brachten die Fischer gelegentlich auch Müll herein.
Facebook-Gruppe „Müllmänner der See“
Aber es hat sich grundlegend geändert. In nur drei Monaten ist inzwischen ein Groß-Container mit Metallabfällen gefüllt. „Früher hatten wir längst nicht so viel Müll. Es ist traurig, denn es ist schlecht für die Fischer und natürlich die Umwelt“, sagt Neltoft.
Auf Facebook haben Fischer aus ganz Dänemark nun damit begonnen, ihre seltsamen Beifänge in einer Gruppe mit dem Namen „Müllmänner der See“ zu teilen. Die Gruppe hat Bilder veröffentlicht, die man sich kaum vorstellen kann. Und schon gar nicht möchte.
„Ich habe schon viel Farbe gefangen. Es ist schön, wenn man so eine gelbe Farbe bekommt“, sagt Neltoft mit unverhohlener Ironie. Und er ist überzeugt, dass es nicht die dänischen Fischer sind, die Dinge über Bord werfen. Er glaubt vielmehr, dass der Müll, der in seinem Netz landet, von Handelsschiffen stammt. Ein großes Problem.
https://www.nordisch.info/daenemark/wie-gut-kennen-sie-daenemark/