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Logistikriese Maersk schlägt Alarm

Dänemark: Großhafen Aarhus von Mitgliedern der Hells Angels unterwandert?

In Dänemarks größtem Industriehafen in Aarhus nimmt man für sich in Anspruch, bestens gegen Terrorismus und illegalen Handel aller Art gewappnet zu sein. Da passt nicht ganz ins Bild, dass rund 30 Vollzeit- oder Zeitarbeitskräfte in engstem Kontakt zu den Hells Angels stehen sollen.

Maersk Russland
Logistikriese Maersk schlug Alarm, weil am Großhafen in Aarhus 30 Mitglieder der Hells Angels beschäftigt sein sollen. (Foto: Galen Crout)

Eine entsprechende Warnung hat Logistikriese Maersk diese Woche in Umlauf gebracht, dessen konzerneigener Hafenbetreiber APM Terminals die Meldung inzwischen zusammen mit anderen Quellen über ein Wirtschaftsmedium bestätigte.

Der Bürgermeister von Aarhus und Vorsitzende des Hafens, Jacob Bundsgaard, bezeichnete die Nachricht postwendend als „zutiefst beunruhigend und schockierend“. Der Hafen von Aarhus sei „eine kritische Infrastruktur, dem müssen wir sofort nachgehen.“

Den kursierenden Angaben von Maersk zufolge soll es sich bei den betreffenden Mitarbeitern tatsächlich um Vollmitglieder des weit verzweigten Bikerclubs handeln, dem unter anderem organisierte Bandenkriminalität und Drogenhandel vorgeworfen werden.

APM Terminals bestreitet jedoch, Kenntnis von konkreten Fällen zu haben, in denen Mitarbeiter hinter kriminellen Aktivitäten am Hafen stecken. Eine Aussage, die Bundsgaard so offensichtlich nicht stehenlassen will:

„Allein die Tatsache, dass sie Mitglieder einer Bikergruppe sind, von der wir wissen, dass sie in das organisierte Verbrechen verwickelt ist, ist ein Grund zur Sorge. Wir haben einen Hafen, der unbedingt gegen Kriminalität gesichert werden muss.“

Dass es in dieser Angelegenheit um viel geht, zeigt allein diese Tatsache: Aarhus ist ein Transithafen der NATO, an dem modernste Kriegsschiffe des Militärbündnisses und der US-Marine eine Grundsatzerlaubnis zum Anlegen haben. Ein Fakt, der natürlich nach Hochsicherheit schreit.

Warum wird der Ruf nach strengeren Sicherheitsüberprüfungen erst jetzt laut?

„Auch wenn die Militäroperationen im Hafen von Militärangehörigen und nicht von Hafenmitarbeitern durchgeführt werden, ist es dennoch besorgniserregend, wenn potenziell Kriminelle direkten Kontakt zu den transportierten Gütern haben“, sagte Bundsgaard laut DR.dk.

In einer ersten Stellungnahme teilte die Leitung von APM Terminals mit, sich für strenge Sicherheitsüberprüfungen von Hafenmitarbeitern starkmachen zu wollen. Eine Maßnahme, der Bundsgaard zwar zustimmen kann, die aber zugleich die Frage aufwirft: Warum erst jetzt?

„Es ist eine offensichtliche Lösung, wie wir die Sicherheit erhöhen können. Und wenn es andere Stellen gibt, die verschärft werden müssen, sollten sich die dänischen Behörden auch damit befassen“, so der Bürgermeister.

Der Hafen ist nun aufgefordert, über die im Raum stehenden Vorgänge Rechenschaft abzulegen. Passend dazu heißt es in einer Stellungnahme, die DR.dk vorliegt, man habe von den Vorwürfen bislang keinerlei Kenntnis gehabt.

Wörtlich heißt es darin: „Wir stehen in ständigem und engem Dialog mit der Polizei und den Behörden, die das Sicherheitsniveau und die Maßnahmen festlegen, die wir natürlich einhalten. Wir unterliegen auch den EU-Vorschriften zum Schutz vor Terrorismus.“

Daher sei man der Meinung, dass die „Sicherheit im Hafengebiet von Aarhus generell hoch ist“. Und überhaupt: Es handle sich bei den Beschuldigten nicht um hafeneigene Mitarbeiter, sondern ausschließlich um Beschäftigte von APM Terminals. Die erste Runde Schuldzuweisung scheint eröffnet.

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