Campen, wandern, baden
Dänemark: Die Insel Helnæs – kleiner Geheimtipp im Südwesten von Fünen
Da wir die kleine Insel Helnæs im Vorfeld unseres Besuches im Mai nicht wirklich auf dem Zettel hatten, kam uns das Etikett „Geheimtipp“ gerade recht. Sollte das für richtig eingefleischte Dänemark-Kenner nicht so sein: Sorry an der Stelle. Wir hatten halt dieses Geheimtipp-Gefühl.
Und zwar schon in dem Moment, als wir über den schönen Damm auf die Insel im Südwesten von Fünen gefahren sind. Links und rechts davon für 2,8 Kilometer Wasser (im Video festgehalten).
Noch dazu ist es der einzige Weg, der auf Helnæs führt. Bei Sturm, den wir nicht hatten, dürfte die kurze Passage je nach Gefühlslage irgendwo zwischen atemberaubend und hochgradig gefährlich rangieren. So kommt es einem jedenfalls vor, wenn man bei gutem Wetter über den Damm gondelt.
Wunderschöne Insel Helnæs – das sieht man gleich
Sofort sticht ins Auge, wie schön es hier ist. Die teils engen Sträßchen und Kurven machen Vorfreude auf das, was danach kommt. Viele der alten Inselhäuser sind einfach nur wundervoll, haben klassische Reetdächer – und stehen überraschend häufig zum Verkauf. Stand Mai 2022 jedenfalls.
Unser erster Weg führte uns zum Leuchtturm Helnæs Fyr, der an der Westspitze der Insel oberhalb einer kleinen Steilküste steht. Das Gebäude ist etwa 30 Meter und wurde 1901 fertiggestellt. Den Prospekten nach soll vis-à-vis, also im Kleinen Belt, demnächst ein riesiger Windpark entstehen.
Aber selbst dann, so unsere Prognose, wird dieser Teil der Insel noch ein sehr schöner Ort sein. Eine Bademöglichkeit gibt es ein Stück nördlich des Leuchtturms, womit der Westen von Helnæs praktisch schon erkundet wäre. Massen von Touristen sind hier, wie auch im Rest der Insel, nicht zu erwarten.
Danach ging es für uns dann etwa 3 Kilometer quer rüber ans andere Ende der Insel zum Hauptbadestrand, der einen sauberen und überaus familienfreundlichen Eindruck macht.
Das Wasser ist in der kleinen Bucht sehr seicht, was gerade Familien mit kleinen Kindern Freude und die notwendige Sicherheit bieten dürfte.
Ein langer Steg führt ein gutes Stück rein in die Bucht. Womöglich kann man hier im Sommer sein Boot festmachen, wenn man eins hat. Oder hier sitzen und den Kindern beim Plantschen zugucken. Das wirkt alles ziemlich einladend, zumal auch der Campingplatz nur 200 Meter entfernt ist.
Ganz sicher kommen auch Angler hier auf ihre Kosten.
Perfektes Ziel für Tagestouren – aber offen, ob es auch für den Sommerurlaub reicht
Helnæs touristisch einzuordnen, ist dennoch gar nicht so einfach. Unseren Eindrücken nach ist die Insel definitiv als Ziel für Tages- und auch mehrtägige Touren zu empfehlen. Dabei scheint es eigentlich egal, ob man als Camper, Wanderer, Fototourist oder eben als Badenixe anreist. Für alles ist gesorgt.
Was allerdings mehrwöchige Sommerurlaube auf der Insel betrifft, könnte das schon etwas anders sein. Kommt drauf an, was man will. Klar, es gibt jenen wunderbar gelegenen Campingplatz im Osten, direkt an jenem sehr familienfreundlichen Strand. Aber Helnæs ist mit einer Fläche von vielleicht 10 Quadratkilometern eben auch wirklich klein.
Das bedeutet, dass die Zahl der Restaurants sehr überschaubar ist (genau gesagt gibt es derzeit nur das „Helnæs Kro“), Einkaufsmöglichkeiten für den täglichen Bedarf gibt es praktisch nicht. Und auch die Wege zu Sehenswürdigkeiten auf Fünen, der im Vergleich fast kontinental-großen Nachbarinsel, sind schon recht weit.
Bis nach Odense zum Beispiel sind es von Helnæs aus rund 60 Kilometer, wobei wir definitiv nicht von Autobahnkilometern reden. Reisen in Dänemark bedeutet auch: Zeit mitbringen. Bis nach Svendborg im Süden von Fünen sind es bereits 70 Kilometer.
Und bis nach Nyborg ganz im Osten von Fünen sind es fast 80 Kilometer. Nächstgelegen zum Essengehen und Shoppen wäre da schon die Stadt Assens, und auch das sind „one way“ gute 30 Minuten mit dem Auto.
Vorsicht beim Fahren auf Helnæs – schmale Straßen, enge Kurven
Ganz gleich, was einen nach Helnæs zieht: Ein wenig vorsichtig sollte man immer auf den Straßen sein, denn sie sind stellenweise sehr schmal, wie eingangs erwähnt.
Gerade für größere Caravans könnte die ein oder andere Kurve oder Abbiegung eine Herausforderung darstellen.
Das nur als Info, damit hoffentlich nix passiert. Ansonsten ist Helnæs wirklich, wirklich schön, man kann es nicht anders sagen. Ein Ort, der definitiv in Erinnerung bleibt.
Unser Wer-Was-Wann-Wo-Dänemark-Bilderquiz