Polizei kann nicht bestätigen, dass das verbrannte Buch ein Koran war
Irak verurteilt Bücherverbrennung vor der Botschaft in Kopenhagen
Heute gab das irakische Außenministerium eine Pressemitteilung heraus, in der es die Verbrennung eines Korans in Dänemark verurteilte. Die Kopenhagener Polizei kann nicht bestätigen, dass es sich bei dem Buch um einen Koran handelt, wie das irakische Außenministerium behauptet, berichtet der dänische Rundfunk DR auf seiner Website.
„Das Außenministerium verurteilt nachdrücklich und wiederholt den Vorfall des Missbrauchs des Heiligen Korans und der Flagge der Republik Irak vor der irakischen Botschaft in Dänemark“, schreibt das Ministerium.
Erst kürzlich hat der Irak damit begonnen, seine diplomatischen Beziehungen zu Schweden in Frage zu stellen, wo ähnliche Vorfälle stattgefunden haben.
Das Ministerium ruft die internationale Gemeinschaft dazu auf, „dringend gegen diese Gräueltaten aufzustehen, die den sozialen Frieden und das Zusammenleben in der Welt verletzen“.
Es fügte hinzu, dass solche Vorfälle „nicht in den Kontext des Rechts auf freie Meinungsäußerung und Demonstrationsfreiheit gestellt werden können“.
Polizei kann nicht bestätigen, dass ein Koran verbrannt wurde
Die Kopenhagener Polizei bestätigte am Samstagmorgen gegenüber DR Nyheder, dass am Freitagnachmittag vor der irakischen Botschaft in Kopenhagen ein Buch verbrannt wurde. Sie kann jedoch nicht bestätigen, dass es sich um einen Koran handelte, der dem Feuer übergeben wurde.
„Jemand hat ein Buch vor der irakischen Botschaft angezündet“, sagt Dyre Sønnichsen, Sicherheitschef der Kopenhagener Polizei, gegenüber dem DR.
Die kopenhagener Polizei zeigt sich gelassen. Sie sieht sich nicht dazu veranlasst, den Vorfall näher zu untersuchen.
„Es werden keine Ermittlungen eingeleitet, da keine Straftat begangen wurde. Eine Person hat ein Buch in Brand gesetzt, das vermutlich ihr eigenes ist, und das ist nicht illegal.“
Der Vorfall ereignete sich zudem im Rahmen einer angemeldeten Demonstration.
Nach Angaben der Polizei steckt die Gruppe Danske Patrioter, eine dänische islamophobe Neionazi-Organisation, hinter der Verbrennung des Buches vor der Botschaft.
Die Nachrichtenagentur Ritzau schreibt, dass die Gruppe einen Livestream von der Kreuzung in der Nähe der Botschaft übertrug.