Erniedrigung am Arbeitsplatz
Nach Mobbing-Vorwürfen – Kirchenministerium will das Arbeitsumfeld in der dänischen Nationalkirche untersuchen
Auch in einem Gotteshaus kann der Segen schief hängen. Nach mehreren Berichten über Mobbing, Belästigung und schlechtes Management hat das Ministerium für kirchliche Angelegenheiten Dänemarks beschlossen, eine groß angelegte Untersuchung des Arbeitsumfelds der Mitarbeiter in der dänischen Nationalkirche durchzuführen.
Das Kirchenministerium kündigt dies in einer in einer Presseerklärung an.
Die Umfrage wird in Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern der dänischen Nationalkirche durchgeführt, heißt es. Sie erstreckt sich auf 15.000 Mitarbeiter und wird u.a. mit Hilfe von Fragebögen und Interviews durchgeführt.
„Die Ergebnisse sollen genutzt werden, um gegebenenfalls gezielte Maßnahmen zur Verbesserung des Arbeitsumfelds zu ergreifen“, so die Ministerin für Kirchenangelegenheiten Louise Schack Elholm in der Pressemitteilung.
Im Jahr 2022 führte der Dänsiche Rundfunkt (DR) eine große Umfrage durch, bei der 3.000 Mitarbeiter der dänischen Nationalkirche befragt wurden. Einer von drei Befragten gab an, in den letzten fünf Jahren am Arbeitsplatz erniedrigt worden zu sein.
Die Ergebnisse der Umfrage sollen für gezielte Initiativen zur Verbesserung des Arbeitsumfelds genutzt werden und sind Teil der laufenden Bemühungen, ein gesundes Arbeitsumfeld für die Beschäftigten in der dänischen Landeskirche zu gewährleisten, so die Mitteilung.
Die Umfrage wird im Herbst 2023 stattfinden, und die Ergebnisse werden voraussichtlich Anfang 2024 veröffentlicht. Außerdem wird ein Katalog mit Empfehlungen und Vorschlägen für die Umsetzung von Arbeitsumfeldinitiativen erstellt, mit denen die Sozialpartner der dänischen Landeskirche vor Ort arbeiten können – unter Sozialpartnern versteht die dänische Kirche u.a. Vertreter der nationalen Vereinigung der Kirchenräte, Bischöfe, Dekane, Priester und Kirchenbeamte.