Es werden keine „Kommodenschubladen“
Kopenhagen bekommt immer mehr Hochhäuser
In Kopenhagen werden in den nächsten Jahren mehrere Hochhäuser entstehen. Einem Bericht der dänischen Tageszeitung Politiken zufolge, gehen immer mehr Bauherren in der dänischen Hauptstadt zur vertikalen Bauweise über. Mittelfristig werden etliche Bauwerke von bis zu einer Höhe von 32 Stockwerken errichtet.
Zwölf Hochhäuser werden in Kopenhagen zur Zeit gebaut, Baugenehmigungen für 37 weitere sind erteilt worden, heißt es im Bericht der Zeitung.
Allein in Carlsberg Byen, ein Gelände im aufstrebenden Stadtteil Vesterbro, sind Genehmigungen für neun Hochhäuser erteilt worden. Das höchste Gebäude davon wird 120 Meter hoch sein, heißt es im Bericht.
Die hohen Grundstückspreise in Kopenhagen seien für den zunehmenden Bau der Häuser in die Höhe verantwortlich.
„Die Grundpreise sind dergestalt, dass es sich nun lohnt, eng und hoch zu bauen.“, sagte Peter Thule Kristensen, Professor an der Königlich Dänischen Kunstakademie, Fakultät für Architektur, in einem Interview mit Radio DR P4 København, heißt es im Zeitungsbericht.
Viele Menschen wollen zentral wohnen, darum greife eine Entwicklung, die man schon anderenorts in der Welt gesehen habe, wo im Zentrum großer Städte Wolkenkratzer entstanden sind. Es scheine, dieser Trend habe nun Kopenhagen erreicht, so Kristensen gegenüber dem Radio.
Die neuen Türme hätten jedoch nichts mit den Hochhäusern in Plattenbauweise der 1950er, ’60er und ’70er zu tun, den Mietskasernen aus Beton.
„Die Medien tauften die Plattenbauten ‚Kommodenschubladen‘, viel wurde damals über die trostlose und anonyme Lebensweise in der ‚Schublade‘ neben 167 anderen Menschen gesagt.“, sagte Kristensen im Radiointerview.
In der DDR nannte man diese Art der Wohnhäuser „Arbeiterschließfächer“.
Britt Vorgorg Pedersen, von der Bezirksverwaltung Gladsaxe, gab im Internview mit dem Radio an, die Hochhäuser seien eine gute Möglichkeit, den Raum zu nutzen und zugleich die Umwelt zu schonen. Hochhäuser ermöglichten es vielen Menschen, in der Nähe öffentlicher Verkehrsmittelanbindungen zu wohnen, was dazu beitrage, dass sie das Auto für ihren Weg zur Arbeit stehen ließen.
ap