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„Menschen Vorrang vor Autos“

Kopenhagen will im historischen Stadtzentrum die Hälfte der Parkplätze abschaffen

Ein Kopenhagener Planungsausschuss hat beschlossen, 600 der rund 1.050 Parkplätze im historischen Zentrum der dänischen Hauptstadt zugunsten von „breiteren Bürgersteigen, Radwegen und Bäumen“ abzuschaffen, schreibt der Sender DR.

Kopenhagen Zentrum
Im Laufe des Jahres werden 600 Parkplätze in der mittelalterlichen Stadt im Zentrum von Kopenhagen abgebaut. (Foto: depositphotos.com)
„Wir tun dies, um eine ruhige mittelalterliche Stadt zu haben, in der Menschen Vorrang vor Autos haben“, sagte Line Barford, Kopenhagens Bürgermeisterin für Technologie und Umwelt, gegenüber dem Dänischen Rundfunk. 

Die Änderungen werden ein Gebiet betreffen, das sich zwischen Rådhuspladsen, Nørreport und Kongens Nytorv erstreckt.

Den Anwohnern werden Parkmöglichkeiten in einem Parkhaus angeboten.

Die Autofahrervereinigung FDM befürchtet, dass das Problem nur verlagert wird und die Menschen stattdessen um die Plätze auf den umliegenden Stadtvierteln kämpfen werden. FDM befürchte einen „Kuckucksei-Effekt“, bei dem die Parkplatzprobleme einfach in die umliegenden Stadtteile verlagert werden, schreibt DR.

Auch Ladenbesitzer sind ob der geplanten Änderung besorgt – gegenüber dem DR sagte die Händlervertretung KBH, dass die Kunden sich nach anderen Einkaufsmöglichkeiten umsehen werden – in diesem Fall nach Einkaufszentren mit Parkplätzen.

Immer wieder die Angst der Bürger vor Veränderung

Line Barfod, Kopenhagens Bürgermeisterin für Technologie und Umwelt, ist jedoch nicht der Ansicht, dass der Plan die Gefahr berge, das Ladensterben zu begünstigen.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies bei der Art von Geschäften in der mittelalterlichen Stadt der Fall ist, wo es viele Kleider, Schuhe, Juweliere und dergleichen gibt. Das ist nicht der Ort, an dem man die großen, schweren Sachen kauft“, sagt sie zum DR.

Sie hofft, dass mehr Kunden ihr Auto stehen lassen und stattdessen mit dem Fahrrad oder öffentlichen Verkehrsmitteln einkaufen gehen.

„Die gleichen Befürchtungen bestanden, als die Strøget als Fußgängerzone eingeführt wurde. Ich glaube nicht, dass heute jemand sagen würde, dass dort wieder Autos fahren sollten“, sagt sie.

„Ich glaube, dass viele Menschen ihr Auto stehen lassen und stattdessen das Fahrrad oder die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen werden“, sagt sie.

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