Entscheidung mit Eskalationspotenzial
Dänemark will scheinbar im August mit Ausbildung von ukrainischen F-16-Piloten beginnen
Laut dänischen Medienberichten plant die Regierung des Landes, bereits im August mit der Ausbildung ukrainischer F-16-Piloten zu beginnen. Als Basis dürften dabei Flugsimulatoren dienen, die der dänischen Luftwaffe zur Verfügung stehen.
Dem Vernehmen nach wird am Donnerstag der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen auf einer Sitzung der von den USA geführten Kontaktgruppe zum Krieg in der Ukraine detaillierte Vorschläge zum weiteren Vorgehen unterbreiten.
Die NATO-Verbündeten Dänemark und Niederlande haben sich schon vor Wochen an die Spitze einer internationalen Koalition zur Ausbildung ukrainischer Kampfpiloten gesetzt. Eine Frage, die im Bündnis lange Zeit sehr kontrovers diskutiert wurde.
Wären F-16-Lieferungen für Moskau ein willkommener Anlass, weiter zu eskalieren?
Es geht nämlich nicht nur um die Ausbildung von Piloten, sondern auch um die Lieferung von F-16-Kampfjets und deren Wartung, was Moskau zum Anlass für weitere Eskalationen im Angriffskrieg gegen die Ukraine nehmen könnte.
Daher auch wurde bislang noch keine formelle Entscheidung über die Lieferung der Jets getroffen. Der Punkt bleibt einstweilen heikel, zumal die Ukraine bei ihrer vor wenigen Tagen gestarteten Gegenoffensive dringend auf mehr Unterstützung aus der Luft angewiesen wäre.
Auch die niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren erklärte kürzlich gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, ukrainische Piloten könnten „in diesem Sommer“ mit der Ausbildung für den Einsatz in der F-16 beginnen.
Der Kampfjet aus den USA gilt als vielversprechende Lösung für die Ukraine im Ringen um die Lufthoheit über dem Kriegsgebiet. Es bedarf aber der finalen Zustimmung aus Washington, um die Lieferung der F-16 in die Ukraine Realität werden zu lassen. Zum Einsatz kämen diese dann wohl erst 2024.