„Ärgerlich, dass wir es nicht schaffen“
Kopenhagen wird bis 2025 angestrebte Klimaneutralität verfehlen
Kopenhagen wird seine ehrgeizigen Klimaziele verfehlen – zumindest, was den Zeitraum betrifft. Bis 2025 sollte die dänische Hauptstadt eigentlich klimaneutral sein. Ein Ziel, dessen Verfehlung Bürgermeisterin Sophie Hæstorp Andersen diese Woche öffentlich bedauert hat.
„Es ist wirklich ärgerlich, dass wir das nicht bis 2025 schaffen werden“, teilte die Politikerin mit. Man werde jedoch daran festhalten, die anvisierte Marke von null CO2 in den kommenden Jahren zu erreichen. „Wir sagen nicht, dass wir es nicht 2026, 2027 oder 2028 schaffen“, sagte Andersen.
Überhaupt muss man zur Ehrenrettung Kopenhagens sagen, dass hier Fortschritte gemacht wurden, von denen andere Hauptstädte wirklich nur träumen können. Seit 2009 sind die CO2-Emissionen laut Euractiv.com bereits um satte 80 Prozent reduziert worden.
Und auch der Rest hätte im Zeitplan bleiben können, wäre da nicht diese Müllverbrennungsanlage. Denn: Dem nietnagelneuen Amager Resource Centre (ARC), wie der futuristische Bau mit irrem Freizeitdach heißt, wurde der angestrebte Zuschlag für eine CO2-Abscheidungsanlage verwehrt.
Damit sind nun all die schönen Ziele erstmal für die Katz. Ohne die Anlage könne Kopenhagen unmöglich innerhalb der nächsten zwei Jahre klimaneutral werden, haben Experten dem Stadtrat zuletzt immer wieder vorgerechnet.
Auch die Leiterin des städtischen Ausschusses für Technologie und Umwelt, Line Barfoed, äußerte ihre Enttäuschung darüber, dass der dänische Staat für die finanzielle Förderung Kriterien festgelegt hat, die die Abfallanlage letztlich nicht erfüllen konnte. „Das war so nicht geplant“, sagte sie.
Anders als die Hauptstadt wird das Land seine Klimaziele zeitlich wohl nicht verfehlen. Wie es heißt, ist Dänemark derzeit gut in der Spur, was die angestrebte CO2-Reduktion von 70 Prozent bis zum Jahr 2030 betrifft. Klimaneutralität werde bis 2050 erreicht, sagt die Regierung.