Vom Aussterben bedroht
Dänemark: Netzfischerei zum Schutz von Schweinswalen verboten
Man muss weder Mathematiker noch Biologe sein, um zu erkennen, dass eine Art, von der es nur noch weniger als 500 Exemplare gibt, vom Aussterben bedroht ist. Im Fall der Ostsee-Schweinswale (Baltic Harbour Porpoise, Phocoena phocoena) ist das so. Leider.
Doch es hat sich Entscheidendes getan. Zum Arterhalt der Tiere hat die Europäische Union (EU) nämlich beschlossen, von Netzfischerei (Stellnetze) befreite Schutzgebiete einzurichten.
Aus dänischer Sicht betrifft das die sogenannten Natura 2000-Gebiete rund um Bornholm, das Riff Adler Grund und Rønne Bakke, wo ansonsten immer weiter die Gefahr bestünde, dass die Wale qualvoll als Beifang verenden.
Dazu heißt es in einer Stellungnahme der Dänischen Gesellschaft für Naturschutz (Danmarks Naturfredningsforening): „Der in der Ostsee lebende Schweinswal unterscheidet sich genetisch von anderen Schweinswalen und wird daher als eigene Population betrachtet.“
Mit weniger als 90 fruchtbaren Weibchen gelte die Art als ernsthaft vom Aussterben bedroht. Daher sei es unabdingbar, „die Netzfischerei in einigen wichtigen Meeresgebieten für die verbliebenen Ostsee-Schweinswale einzustellen“. Jedenfalls zeitlich befristet.
Für die drei genannten Natura 2000-Gebiete Dänemarks bedeutet das in Zukunft: Vom 1. November bis zum 31. Januar, also über einen zusammenhängenden Zeitraum von drei Monaten, muss die Netzfischerei komplett eingestellt werden.
„Diese Maßnahme ist wirklich eine gute Nachricht, es geht in die richtige Richtung“, kommentierte eine Sprecherin der Gesellschaft die neue Regelung. Wollen wir hoffen, dass es wirkt.
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