Antidiabetikum als Diät-Mittel genutzt
Novo Nordisk meldet Rekordgewinn
Das dänische Pharmaunternehmen Novo Nordisk verzeichnete im ersten Quartal dank der hohen Nachfrage nach seinen neuen Medikamenten gegen Fettleibigkeit einen exorbitanten Gewinnanstieg von 39 Prozent.
„Die Umsätze im Bereich Adipositas wuchsen um 131% in dänischen Kronen auf 7,8 Milliarden DKK (124% zu CER), was vor allem auf die Akzeptanz von Wegovy in den USA zurückzuführen ist. Ein zweiter Auftragshersteller für Wegovy hat im April 2023 die Produktion aufgenommen“, heißt es in der Pressemeldung des Unternehmens.
Vom Medikament Ozempic ist in der Mitteilung keine Rede.
Eigentlich ist Ozempic für die Therapie von Diabetes gedacht. Aber weil es den Appetit zügelt, wird es derzeit als Diät-Mittel „gehypet“ – mit gefährlichen Folgen auch für die, die das Medikament dringend benötigen.
„Ozempic, das ursprünglich als injizierbares Antidiabetikum entwickelt wurde, verwendet ein Molekül namens Semaglutid, das ein Hormon nachahmt, das die Magenentleerung verlangsamen und so den Appetit reduzieren kann“, so die Nachrichtenagentur AFP.
Mediziner warnen vor dem Missbrauch von Ozempic und seinem Schwesterpräparat Wegovy, da sie den Ruf eines „Wundermittels“ zur Gewichtsabnahme erlangten. – Dem Geschäft von Novo Nordisk hat der Ruf jedenfalls genützt, wie die Quartalszahlen beweisen.
Im April hat das Unternehmen den Ausblick für das Jahr 2023 angehoben. Es wird nun ein Wachstum des Umsatzes und des Betriebsgewinns zur Kostenwirksamkeit von 24-30% bzw. 28-34% erwartet. Das laufende Aktienrückkaufprogramm wird um 2 Milliarden DKK (270 Mio. Euro) auf 30 Milliarden DKK (4 Mrd. Euro) aufgestockt.
Über Novo Nordisk
Novo Nordisk ist ein weltweit agierendes Pharmaunternehmen, das 1923 gegründet wurde und seinen Hauptsitz in Dänemark hat. Schwerpunkte des Konzerns liegen auf der Entwicklung von Medikamenten gegen Diabetes und andere chronische Krankheiten wie Fettleibigkeit und seltene Blut- und Hormonstörungen.
Novo Nordisk beschäftigt rund 57.100 Mitarbeiter in 80 Ländern und vertreibt seine Produkte in etwa 170 Ländern.
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