Lars Løkke Rasmussen twittert Appell
Amoklauf in Florida: Dänemarks Premier wendet sich per Tweet an Trump – erntet Kritik für Rechtschreibfehler
Der dänische Ministerpräsident, Lars Løkke Rasmussen, erklärte gestern Abend, warum er sich in die Debatte um die Reglementierung von Waffenbesitz in den USA einmischte. Das berichtet heute The Local Denmark.
Der Tweet, mit einer sog. Mention des Accounts von Donald Trump und mehreren Grammatik- und Schreibfehlern, wurde von politischen Kommentatoren als „unpassend“ und „peinlich“ bezeichnet.
In seinem Tweet forderte Rasmussen Donald Trump dazu auf, auf die Forderungen nach stärkeren Waffengesetzen einzugehen.
Do not intend to interfere, but allow me to give a danish perspective: @realDonaldTrump, please, respond to the request of your youngsters who demands gun control. Don’t accept the world record in school shootings. Make America great and safe again! #FloridaSchoolShooting #dkpol
— Lars Løkke Rasmussen (@larsloekke) February 21, 2018
„Es ist mir völlig klar, dass das ungewöhnlich gewesen ist, ich glaube, es war der Vater in mir. Ich habe drei Kinder, zwei von ihnen waren in den USA an der Schule bzw. Universität. Ich glaube, das hat mich dazu gerbacht.“, wird Rasmussen, laut The Local, in der dänischen Tageszeitung Berlingske zitiert.
Rasmussen sandte den Tweet während der US-Präsident am Mittwoch etwa 40 Schüler, Lehrer und Familienangehörige von Opfern im Weißen Haus empfing. Darunter auch Vertreter der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland, wo am 14. Februar 17 Menschen ums Leben gekommen sind.
Benjamin Rud Elberth, Experte der politischen Kommunikation, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Ritzau: „Es ist völlig in Ordnung, Twitter in diplomatischen Angelegenheiten zu verwenden, und seine Position kundzutun. Aber Løkkes Tweet ist ein wenig peinlich, weil er Schreibfehler enthielt.“
„Es scheint, als ob Løkke den „Trump“ mache, impulsgesteuert und unüberlegt, mit fehlerhafter Schreibweise etwas raushaue. Das trägt zum komischen Eindruck bei.“, fügte er hinzu.
Rasmussen gibt zu, dass seine Aktion unkonventionell gewesen ist.
„Und man kann die politische Klugheit darin in Frage stellen. Letztlich glaube ich, dass Trump damit klarkommt. Ich hatte einfach nur nach Gefühl gehandelt.“, sagte er gegenüber Berlingske.
Er wolle damit keine neuen Standards für die Diplomatie einführen, und schon gar nicht, sich in Trumps Qualität der Twitterkünste versuchen. Es zeige lediglich, dass ihn die Angelegenheit bewegt habe, sagte Rasmussen.
Danach gefragt, ob Donald Trump auf seinen Appell reagiert habe, verneinte Rasmussen dies.
„Nein, und ich glaube nicht, dass er es tun wird.“, sagte der dänische Ministerpräsident.
ap