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Bagger sofort gestoppt

Besonderer Fund bei Autobahnausbau: Rasiermesser in eisenzeitlichem Urnengrab entdeckt

Archäologen haben nahe Eltang zwischen Kolding und Fredericia ind Dänemark eine seltene Entdeckung gemacht: Bei Grabungen im Zuge eines Autobahnausbaus stießen sie auf etliche Urnen aus der Eisenzeit, die nicht nur Knochenreste, sondern auch außergewöhnliche Grabbeigaben enthalten.

Urnengrab in Soenderjylland
Die Urnen wurden direkt neben der Autobahn zwischen Kolding und Fredericia gefunden. (Foto: © Haderslev Museum)
Röntgenaufnahmen von fünf der Urnen zeigen unter anderem eine abgebrochene Lanzenspitze, Nadelköpfe und ein bemerkenswert gut erhaltenes Rasiermesser.

Ob das Messer tatsächlich zur Rasur diente oder eher als Statussymbol beigelegt wurde, bleibt offen.

„Es könnte gut sein, dass es einfach aufgrund seiner Schönheit als Zeichen von Status beigelegt wurde“, sagt Janne Flensborg, Archäologin und Museumsinspektorin am Museum Sønderjylland, laut Dänischem Rundfunk.

Rassiermesser aus der Eisenzeit
Wenn man sich das Röntgenbild der Urne genau ansieht, kann man das erkennen, was Janne Flensborg als „geschwungenes Rasiermesser“ bezeichnet. (Foto: © Museum Sønderjylland)
Funde wie diese seien eine Seltenheit, betont Flensborg:

„Urnen zu entdecken, ist an sich schon etwas Besonderes. Aber gut erhaltene Grabbeigaben darin zu finden, macht es zu einem wirklich großartigen Tag bei der Arbeit.“

Bagger sofort gestoppt

Ausgrabung Dänemark
Nach Entdeckung des Urnengrabes wurden die Bagger sofort gestoppt. (Foto: © Haderslev Museum)
Die Urnen tragen eingravierte Muster, die auf ein Alter von etwa 2.000 Jahren hindeuten. Besonders aufmerksam werden die Archäologen, wenn kleine Knochenteile auftauchen – ein möglicher Hinweis auf Urnengräber.

In solchen Fällen wird der Bagger sofort gestoppt. „Man will absolut sicherstellen, dass keine Fundstücke verloren gehen“, so Flensborg. „Und manchmal tanzt man vor Freude, bevor man weiterarbeitet.“

Die Urnen sind nicht der einzige spektakuläre Fund entlang der neuen Autobahntrasse. Ende letzten Jahres entdeckten Archäologen der Vejle-Museen ein eisenzeitliches Dorf, in dem vor rund 1.600 Jahren Kriegsausrüstung als Opfergabe für eine kleine Armee in Gräbern beigegeben wurde.

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