Dänemarks Exportschlager
Immerhin: Regen im Sommer = Segen für Weihnachtsbäume
Während die teils massiven Regenmengen dieses Sommers Urlauber und Strandbesucher auch in Dänemark frustriert haben, gibt es eine Branche, die mit dem Schietwetter so gar keine Probleme hat: die Züchter von Weihnachtsbäumen.
Denn das feuchte Frühlings- und Sommerwetter sorgte dafür, dass die dänischen Weihnachtsbäume – ein Exportschlager sondergleichen – in diesem Jahr besonders stark austreiben. Viele Bäume sind gut gewachsen, haben längere Nadeln und erscheinen in satterem Grün als die letzten Jahre.
„Die Bäume lieben den Regen, den wir hatten. Alles wächst wunderbar. Man kann sehen, dass die Triebe dieses Jahr länger sind“, äußert sich Jørn Bertelsen, Weihnachtsbaumproduzent aus Westjütland, voller Vorfreude beim Blick auf die anstehende Verkaufssaison.
Mit 114 Litern pro Quadratmeter war der Juli in Dänemark der bis dato regenreichste Monat des Jahres. Zur Einordnung: Das ist fast doppelt so viel wie der Normbereich, der in Dänemark bei etwa 66 Litern liegt.
Auch der April stellte einen Rekord auf und war mit 104 Litern der nasseste seiner Art seit 150 Jahren. Und noch eine Zahl: In diesem Jahr sind landesweit bisher rund 600 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. 2018 fiel exakt die gleiche Menge – aber im gesamten Jahr.
Es könnte schwierig werden, einen eher schlank gewachsenen Weihnachtsbaum zu finden
„Die Wachstumsbedingungen waren prima mit viel Wasser im Boden, sodass die Bäume gut gewachsen sind“, freut sich auch Claus Jerram Christensen, Direktor des dänischen Weihnachtsbaumverbandes, auf die Saison 2024.
Einziges Problem: Es könnte in Dänemark bei dem super Wachstum dieses Jahr schwieriger werden als sonst, einen schmalen bzw. eher schlank gewachsenen Weihnachtsbaum zu finden. Man kann eben nicht alles haben.
Hintergrund: Von den in Dänemark jährlich zwölf Millionen produzierten Christbäumen gehen laut Branchenexperten rund zehn Millionen in den Export. Knapp fünf Millionen davon gehen allein nach Deutschland.
