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Rekrutierung über soziale Medien

Schwedische Jungendliche werden für Verbrechen in Dänemark angeworben

Schwedische Jugendliche werden von dänischen Kriminellen angeheuert, um in Dänemark schwere Verbrechen zu begehen, so die Polizei nach mehreren Mordversuchen in jüngster Zeit. – Die „Söldner“ bekommen 2.700 Euro und mehr.

Polizei Dänemark
Schwedische Jugendliche werden von dänischen Kriminellen angeheuert, um in Dänemark Verbrechen zu begehen. – Im Bild: Dänische Polizei in einem Einsatz in Aalborg.
Ein 16-jähriger schwedischer Junge wurde am Donnerstag wegen einer Schießerei am Mittwochabend am Blågårds Plads in Kopenhagen festgenommen.

Dies war nur der jüngste Vorfall in einer Reihe von gewalttätigen Schießereien, die sich in den letzten Monaten in Kopenhagen ereignet haben. Die dänische Polizei konstatiert daraufhin einen beunruhigenden Trend.

Die dänischen Kriminellen haben die Sache auf eine „andere Ebene“ gehoben. Sie bezahlen schwedische Jugendliche für die „Drecksarbeit“, d.h. für die Ausführung gefährlicher Straftaten auf Bestellung.

Das ist die Einschätzung von Torben Svarrer, Chefinspektor bei der Nationalen Einheit für Sonderkriminalität (NSK), die er gegenüber dem dänischen Nachrichteportal DR äußert.

„Junge Schweden erhalten eine hohe Geldsumme für die Ausführung von gefährlichen Straftaten, einschließlich Mord. Was wir jetzt gesehen haben, ist versuchter Mord. Aber in Schweden hat man Morde gesehen, und einige der gleichen Kanäle werden benutzt“, sagt Torben Svarrer gegenüber DR.

Jungendliche aus Schweden in mehreren Städten festgenommen

Dem 16-jährigen Jungen wird vorgeworfen, mindestens einen Schuss mit einer 9-Millimeter-Glock-Pistole auf eine nicht identifizierte Person abgegeben zu haben, die nicht getroffen wurde.

Am Mittwochmorgen wurde ein Mann in Kolding seinerseits getroffen. Ihm wurde ins Bein geschossen, er ist außer Lebensgefahr. Auch in diesem Fall gibt es eine schwedische Verbindung, schreibt DR.

Hier wurde ein 17-jähriger Junge verhaftet.

Rekrutierung über soziale Medien

Im Juni wurden ein 15-jähriger schwedischer Junge und einen Tag später ein 16-jähriger Landsmann in einem Fall verhaftet, bei dem das Clubhaus der Rockgruppe Comanche in Brøndby Ziel eines Anschlags gewesen sein soll.

„Wir haben gesehen, dass organisierte Kriminelle in den sozialen Medien nach Leuten suchen, die bereit sind, gefährliche Straftaten auszuführen, und dass junge Schweden diese Aufgabe leider gegen Bezahlung übernommen haben. Das ist etwas, das wir natürlich sehr ernst nehmen“, sagt Svarrer.

In Dänemark ist dies jedoch ein relativ neues Phänomen.

„In der Vergangenheit gab es immer wieder Beispiele dafür, dass Banden Menschen dafür bezahlten, Verbrechen zu begehen – einschließlich Gewalt und Mord. Aber der Trend, Kontaktanzeigen über soziale Medien aufzugeben, ist neu und sehr beängstigend“, sagt der Kriminologe und außerordentliche Professor an der Universität Lund, David Sausdal, gegenüber DR.

Politik versucht, sich des Themas anzunehmen

Der justizpolitische Sprecher der Liberalen Partei (Venstre), Preben Bang Henriksen, freut sich, dass die Polizei auf den neuen Trend aufmerksam macht.

Er sagt, dass er das Thema nach der Sommerpause mit der Justizministerin besprechen werde und dass aufgrund dieser Entwicklung und der vielen anderen Herausforderungen wie Betrug und Täuschung im Internet ein größerer Fokus auf den digitalen Bereich gelegt werden.

„Wir werden den Schwerpunkt der polizeilichen Bemühungen auf die sozialen Medien und die der Polizei zur Verfügung stehenden Instrumente legen“, so Preben Bang Henriksen, ohne bestimmte Maßnahmen bennen zu können.

Man kann davon ausgehen, dass die Jugendlichen sich anheuern lassen, weil sie einerseits vermeintlich viel Geld bekommen, andererseits, für den Fall einer Überführung einer Straftat, Jugendstrafrecht angewendet wird, was manch einen Jugendlichen nicht zu schrecken scheint.

Unser QUIZ zum Thema Dänemark

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