Seefahrt-Berufsberatung im Hafen
Besichtigung möglich: Dänisches Segelschulschiff Georg Stage auf Besuch in Hobro
Man könnte das dänische Segelschulschiff Georg Stage als die älteste zivile Seefahrtschule der Welt bezeichnen, oder als das schönste Vollschiff der Welt, beides wäre nicht unwahr. – Dieses wunderbare Schiff wird am 11. und 12. Oktober 2023 Hobro, die dänische Handelsstadt am Mariagerfjord, besuchen.
Schaulustige und Schiffsfreunde sind willkommen, das alte Segelschiff im Hafen zu bewundern und zu besichtigen.
Die Georg Stage ist eine Segelschule, in der junge Menschen mit Ambitionen auf eine Karriere in der dänischen Schifffahrt eine qualifizierte Ausbildung erhalten können. Die Schule besteht seit 1882 und hat im Laufe der Jahre Tausende von jungen Menschen seetüchtig gemacht.
Als das erste Schiff 1882 in Betrieb genommen wurde, war es im Vergleich zu den Schiffen der Handelsflotte bereits veraltet, aber es stellte sich heraus, dass die Idee, Seemannschaft zu erlernen und Erfahrungen mit dem Leben auf See auf einem großen Segelschiff zu sammeln, junge Menschen auf eine sich verändernde Branche vorbereitete.
Selbst wenn man das modernste Schiff der heutigen Handelsflotte in ein Ausbildungsschiff umwandeln würde, wäre alles, was man an Bord gelernt hat, in wenigen Jahren schon wieder veraltet. Die Dinge auf See sind schnelllebig.
„Deshalb betrachtet man bei Georg Stage die Schüler nicht als Werkzeuge, die direkt in den Arbeitsmarkt integriert werden können, sondern als Werkzeugkästen, die mit neuen und modernen Werkzeugen ausgestattet werden können“, so beschreibt die Georg Stage Stiftung ihre Ausbildung auf dem Schiff.
Besichtigung möglich – Willkommen an Bord
Zwischen 12 und 20 Uhr werden ehemalige Schüler und Mitarbeiter der Schule am Kai sein und das Schiff den Besuchern zeigen und nicht zuletzt berufliche Ratschläge geben, welche Perspektiven man als Auszubildender in der Marine-Branche hat.
Auch Vertreter der SIMAC, einer Schule in Svendborg, die Nautiker und Ingenieure ausbildet, werden am Kai sein und erklären, dass es auch andere Wege in die Seefahrt gibt als die, die über das Deck eines Schulschiffes führen.
Das Schiff selbst ist an beiden Tagen zwischen 18:00 und 20:00 Uhr für alle Interessierten geöffnet.
Der Besuch wird in Zusammenarbeit mit dem Maritimen Kulturzentrum Mariagerfjord organisiert.
Nach der Ausbildung finden 99,9 % der Absolventen eine Anstellung
Die Georg Stage nimmt gerne auch junge Menschen auf, die Gefahr laufen, aus dem Arbeitsmarkt und/oder dem Bildungssystem herauszufallen. Dennoch weist das Schulschiff nach eigenen Angaben eine Abschlussquote von über 95 % und eine anschließende Beschäftigungsquote von über 99,9 % auf.
Einzigartig in der Marineausbildung ist auch die Tatsache, dass Männer und Frauen in gleicher Zahl an Bord verterne sind.
„Große Schande“ – Regierung will Budget halbieren
Obgleich die Reedereien an der Gangway Schlange stehen, wenn die Absolventen von Bord gehen, hat die dänische Regierung in dem im August vorgelegten Haushaltsentwurf das Budget für das Ausbilgsschiff halbiert. – Ein herber Schlag für den maritimen Standort Dänemark, wie die Georg Stage Stiftung in einer Presseerklärung mitteilt.
Sollte es tatsächlich dazu kommen, wird es nur noch eine Expeditionsfahrt pro Jahr geben. Hinzu komme, dass die 63 Lehrlinge, in der Zeit der ausgefallenen Expedition sich slebst versorgen und beschäftigen müssten.
„Das ist eine große Schande und teuer für die jungen Leute, für die dänische Maritime-Branche und für den Staat, der ihr Leben außerhalb des Arbeitsmarktes finanzieren muss“, so die Stiftung in der Mitteilung von gestern.
Mangelndes Interesse an der Seefahrt in Dänemark kann jedenfalls nmicht als Grund für die Budgetkürzung genommen wreden, immerhin streiten sich vier Bewerber um einen Ausbildungsplatz auf der Georg Stage.
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