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Verband Genossenschaftlicher Lebensmittelhändler hat sich schon geäußert

Senkung der Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse – gesünder, aber teuer

Eigentlich eine gute Idee, mit der Steuerpolitik den Verbrauchern zu helfen, gesunde Entscheidungen zu treffen. Eine Mehrwertsteuersenkung bei Obst und Gemüse würde die Ernährung der Bevölkerung gesünder machen. Bedeutete aber auch eine finanzielle Einbuße für den Staatshaushalt, wie eine neue Studie des dänischen Finanzministeriums zeigt. Volksgesundheit oder Geld? – Keine leichte Entscheidung für den finanziell Begünstigten, den Staat.

Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse Dänemark
Obst und Gemüse-abteilung in einem dänischen Sparmarkt. (Foto: Fotograf Keld Navntoft)
Eine Senkung der Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse hätte sowohl positive als auch negative Auswirkungen, so das Ergebnis einer aktuellen Analyse des dänischen Finanzministeriums.

Demnach würde eine Reduzierung der Mehrwertsteuer von 25 auf 15 Prozent zu einer gesünderen Ernährung der Bevölkerung führen und gleichzeitig das Haushaltsbudget der Dänen entlasten. Für eine vierköpfige Familie würde dies etwa 1.400 DKK (rund 188 Euro) mehr pro Jahr bedeuten.

Allerdings käme dies den Staat teuer zu stehen: Steuerausfälle in Höhe von rund 2 Milliarden DKK (270 Mio. Euro) wären die Folge. Darüber hinaus müssten Unternehmen jährlich zusätzliche 270 Millionen DKK (36 Mio. Euro) für Buchhaltung und Verwaltung aufbringen, während die Steuerbehörden Millionen in neue Kontroll- und IT-Systeme investieren müssten.

Mehr Obst und Gemüse bedeuten mehr Gesundheit, – aber das liebe Geld!

Die Analyse zeigt somit, dass eine differenzierte Mehrwertsteuer auf gesunde Lebensmittel zwar gesundheitliche Vorteile bringen würde, jedoch erhebliche finanzielle und bürokratische Belastungen für Staat und Wirtschaft mit sich brächte.

Die Analyse geht davon aus, dass der Konsum von Obst und Gemüse durch eine niedrigere Mehrwertsteuer steigen werde, was langfristig zu weniger Zivilisationskrankheiten führen könnte. Dies würde die Lebensqualität der Dänen verbessern und das Gesundheitssystem entlasten.

Allerdings werden die Einsparungen für das Gesundheitssystem auf etwa 25 Millionen DKK (3,35 Mio. Euro) geschätzt und hängen maßgeblich davon ab, wie stark sich die Ernährungsgewohnheiten tatsächlich verändern.

Insgesamt führt die Senkung der Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse laut der Analyse jedoch zu einem sozioökonomischen Verlust von rund 125 Millionen DKK (16,8 Mio. Euro).

Finanzminister Rasmus Stoklund äußerte sich zu den Ergebnissen:

„Die Steuerpolitik kann helfen, gesunde Entscheidungen im Alltag zu fördern. Deshalb war es wichtig, die Vor- und Nachteile einer Senkung der Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse zu untersuchen.“

Er kündigte an, nun das Gespräch mit dem Einzelhandel, Organisationen und anderen Interessengruppen über die Studienergebnisse zu suchen.

Verband Genossenschaftlicher Lebensmittelhändler hat sich schon geäußert

„In Dänemark besteuern wir gerne – und deshalb haben wir auf fast alles die gleiche hohe Mehrwertsteuer. Wir von der DSK setzen uns seit langem dafür ein, dass die Dänen leichteren Zugang zu frischem Obst und Gemüse haben sollten, zum Beispiel mit einer etwas niedrigeren Mehrwertsteuer. Jetzt zeigt das Finanzministerium, wie das gehen kann. Das ist ein guter Ausgangspunkt für die weitere Arbeit“, sagt Jannick Nytoft, Geschäftsführer des Verbandes Genossenschaftlicher Lebensmittelhändler (DSK).

Jannick Nytoft weist auch darauf hin, dass ein höherer Verzehr von Obst und Gemüse sich positiv auf das Klima auswirken kann – ein Thema, das das Finanzministerium in seinem Bericht nicht berücksichtigt habe.

„Insgesamt glauben wir, dass die Vorteile für die Dänen die Nachteile eindeutig überwiegen“, so das Urteil des Lebensmittelhändlers.

Unterm Strich bedeutet das Ergebnis der Studie, dass die Mehrwertsteuersenkung zwar machbar sei und die privaten Haushalte entlasten würde, aber das liebe Geld sei für den Staat und die Unternehmen auch wichtig, darum bestünde Diskussionsbedarf.

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