Beste Saison seit Jahren erwartet
Störche ziehen vermehrt von Deutschland nach Dänemark
Dänemark könnte in diesem Frühjahr so viele Störche sehen wie lange nicht mehr. Laut Jesper Leegaard vom Verein Storkene.dk deuten die aktuellen Entwicklungen auf eine Rekordsaison hin.
Der Grund: In Norddeutschland wird es für die großen Vögel eng. Der Mangel an geeigneten Nistplätzen und der zunehmende Konkurrenzdruck treiben vor allem junge Störche über die Grenze nach Dänemark. Dort finden sie bessere Bedingungen, weniger Konkurrenzdruck bei vergleichbarem Frühlingswetter.
Bereits im April wurden vier belegte Nester in Südjütland gezählt. Auch in Gundsølille bei Roskilde brütet ein bekanntes Storchenpaar. Insgesamt sind es vor allem Rückkehrer, die jährlich in Dänemark nisten.
Viele der Neuankömmlinge aus Deutschland
Doch in diesem Jahr kommen vermehrt neue Paare hinzu. In Abild bei Tønder hat sich erstmals ein Storchenpaar niedergelassen – Eier inklusive. Drei weitere Standorte in Südjütland zeigen vielversprechende Anzeichen für neue Ansiedlungen.
Laut Leegaard stammen viele dieser Neuankömmlinge aus Deutschland – meist junge Störche, die dort keinen Platz mehr finden.
„Die älteren, etablierten Paare setzen sich durch. Die Jüngeren werden verdrängt – und landen bei uns“, erklärt er. Allerdings seien sie noch nicht alle bereit, dauerhaft zu bleiben oder zu brüten – viele seien noch „ziemlich flatterhaft“.
Trotz der positiven Entwicklung ist das Land noch weit entfernt von früheren Zahlen: 1890 gab es rund 4.000 Brutpaare in Dänemark. 2024 waren es gerade einmal acht Paare mit 15 flügge gewordenen Jungstörchen. Doch die Tendenz zeigt klar nach oben.