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Norwegen und Dänemark

Tragisches Fährunglück 1990: Brandkatastrophe auf der Scandinavian Star wird neu untersucht

Laut einem Bericht des Magazins Life in Norway hat die dänische Regierung einer neuen Untersuchung der Brandkatastrophe auf der Fähre Scandinavian Star zugestimmt.

Scandinavian Star
MS Scandinavian Star nach dem Brand. (Foto: Terje Fredh, Sjöhistoriska museet)
Das Schiff war am 6. April 1990 während einer Nachtfahrt zwischen Dänemark und Norwegen unter bislang ungeklärten Umständen in Brand geraten. 159 Personen verloren dabei ihr Leben.

Diese Woche hat nun Dänemarks Justizminister Nick Hækkerup eine parlamentarische Einigung erwirkt, wonach der Fall neu aufgerollt und eine unabhängige Arbeitsgruppe eingesetzt werden soll.

„Ich bin froh, dass eine breite Mehrheit zugestimmt hat, Elemente des tragischen Brandes auf der Scandinavian Star neu untersuchen zu lassen. Das sind wir den Opfern und ihren Hinterbliebenen schuldig, die bis zum heutigen Tag mit einer Reihe unbeantworteter Fragen leben müssen“, teilte Hækkerup mit.

Obwohl die Brandursache bis heute ein Rätsel ist, führten die bisherigen Untersuchungen weltweit zu Änderungen bei Brandschutzvorschriften und Evakuierungsrichtlinien an Bord von Fähren.

Die nun zu bildende Task Force soll die bisherigen Erkenntnisse über die Schiffseigner und die Versicherungsbedingungen neu bewerten. Zudem sollen bislang unbekannte Informationen zusammengetragen werden, sodass es letzten Endes zur Wiederaufnahme strafrechtlicher Ermittlungen kommen könnte.

Denn dass da noch eine Menge an Ungereimtheiten besteht, daran kann angesichts der bisherigen Bemühungen zur Aufklärung der Tragödie kein Zweifel bestehen. So verdächtigte die Osloer Polizei zunächst einen dänischen Lkw-Fahrer, den Brand gelegt zu haben.

Spätere Untersuchen aus dem Jahr 2009 kamen jedoch zu dem Ergebnis, dass es in der verhängnisvollen Nacht verschiedene Brandherde an Bord der Scandinavian Star gegeben haben muss.

2013 hieß es dann in einem inoffiziellen Bericht, der verdächtigte LKW-Fahrer sei sehr wahrscheinlich bereits tot gewesen, als einige der Brände an Bord noch nicht entfacht waren.

Es klingt fast wie ein Drehbuch für einen Krimi, was da jeweils im Abstand von ein paar Jahren neu zusammengetragen und veröffentlicht wird – angereichert durch immer neue Spekulationen.

So steht auch im Raum, die verschiedenen Brandherde könnten das koordinierte Werk einer Gruppe von Besatzungsmitgliedern gewesen sein. Verbunden mit der nicht minder schlimmen Befürchtung, es habe eine minutiös geplante Sabotage aller Löschversuche gegeben.

Des Weiteren gab und gibt es Fragezeichen bezüglich der Betriebstüchtigkeit der Fähre, die erst eine Woche vor dem Brand von einem dänischen Reeder übernommen worden war. Das alles schreit nach abschließender Klärung, weshalb man dem dänischen Justizministerium zu seinem Vorstoß nur gratulieren kann.

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