Grönland-Kommunikation zielt nicht auf Dänemark – sondern auf US-Wähler
Trump positioniert sich für „längere Schlacht mit Dänemark als Feind“
Mit markigen Aussagen, Wahlkampfspots und sogar Reiseplänen nach Grönland hat US-Präsident Donald Trump eine Auseinandersetzung mit Dänemark inszeniert. Doch der wahre Adressat seiner Botschaften ist nicht Kopenhagen oder die gönländische Hauptstadt Nuuk – sondern die amerikanische Wählerschaft. Das erklärt Michael Bossetta, Experte für politische Kommunikation an der Universität Lund, gegenüber dem Dänischen Rundfunk.
Laut Bossetta betreibt das Trump-Team eine gezielte Multi-Plattform-Kampagne: Inhalte werden je nach Plattform angepasst, oft spricht Trump direkt in die Kamera – ein Stil, der Nähe suggeriert.
Kalkulierter Medienstrategie, um Amerikaner vorzubereiten
Selbst symbolische Gesten, wie ein geplanter Besuch beim Hundeschlittenrennen in Grönland, seien Teil der Inszenierung. Hunde liefern „sanften Content“, der auch unpolitisches Publikum erreicht – perfekt für Instagram.
Die Pläne wurden zwar kurzfristig gestrichen, vermutlich wegen internationalem und medialem Druck. Doch laut Bossetta bleibt die Linie klar:
Trump nutzt das Thema Grönland, um sein Publikum zu mobilisieren – mit kalkulierter Medienstrategie, nicht mit realpolitischem Interesse.
Seine Strategie sei es, Dänemark als Querulanten dazustellen, der nicht kooperieren wolle. Daraus folge dann das Prinzip: „Wenn sie nicht für uns sind, sind sie gegen uns“, sagt Michael Bossetta.
„Ich denke, er versucht, sich für eine längere Schlacht mit Dänemark als Feind zu positionieren“, sagt Michael Bossetta, so der DR.