Dänische Flüchtlingsspolitik
Dänemark unterstützt Syrer finanziell bei Rückkehr in ihre Heimat
Die regierenden Sozialdemokraten in Dänemark halten es für eine kostspielige, aber gute Lösung, den Syrern eine Bezahlung für die Heimreise anzubieten.
Wie die überregionale dänische Zeitung, Kristeligt Dagblad, gestern berichtete, sind seit dem 1. Mai 71 Syrer aus Dänemark in ihre Heimat zurückgekehrt. Dies zeigten neue Zahlen des Dänischen Flüchtlingsrates, schreibt die Zeitung.
Der dänische Staat unterstützte die Heimkehrer jeweils mit mindestens 140.000 DKK (rund 18.700 Euro). Vor dem 1. Mai nahm kein einziger Syrer das Geldangebot an. Erst nach einer Änderung der Regelung im Frühjahr, wonach in Dänemark ansässige Syrer ihre Aufenthaltserlaubnis in Dänemark nicht mehr verlieren, wenn sie nach Syrien zurückgingen.
Nach der neuen Regel haben die Flüchtlinge nun ein Jahr Zeit, ihre Entscheidung rückgängig zu machen, falls das Leben in Sysrien für sie doch zu gefährlich sein sollte. Dieser neue Zusatz hat die Trendwende bewirkt, sagt der Dänische Flüchtlingsrat.
Diese Organisation hat die Aufgabe, Flüchtlinge zu beraten, die in ihre Heimatländer zurückkehren möchten.
Der Rat erhält viele Anfragen von Syrern, die eine Unterstützung benötigen, um nach Hause zurückzukehren.
„Viele Leute halten es für zu schwierig, sich auf dem Arbeitsmarkt in Dänemark niederzulassen“, sagt die Chefin des Flüchtlingsrates, Eva Singer, gegenüber Kristeligt Dagblad.
„Das Geld hilft ihnen dabei, eine Entscheidung zu treffen, erlaubt es ihnen jedoch auch zurückzukommen, wenn sich Syrien als zu gefährlich erweisen sollte“, fügte Singer hinzu.
Syrer sind nicht die einzige Nationalität, die vom Programm Unterstützung erfährt. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres verließen 438 Flüchtlinge und Migranten Dänemark mit finanzieller Hilfe durch den Staat.
Das Ministerium für Einwanderung und Integration teilte Kristeligt Dagblad mit, dass es in diesem Jahr voraussichtlich 102 Millionen Kronen ausgeben werde, um Flüchtlinge für die Rückkehr nach Hause zu bewegen.
Rasmus Stoklund, Sprecher der regierenden Sozialdemokraten, sagte, er werde einen Blick auf den Betrag werfen, bestätigte jedoch erneut, dass die Partei das Programm unterstütze, heißt es bei Kristeligt Dagblad.
Die nationalpopulistische Dänische Volkspartei zeigt sich ob der Höhe der Summe besorgt, die ausgezahlt werden soll, obwohl die Partei für diese Regelung mitgestimmt hat, so die Zeitung. – Einmal besorgt, immer besorgt.
ap