Tabubruch sondergleichen
US-Außenminister kritisiert Trumps Grönland-Pläne scharf
Der scheidende US-Außenminister Antony Blinken hat deutliche Kritik an Donald Trumps Grönland-Plänen geübt. Der designierte US-Präsident hatte am Vortag auf einer Pressekonferenz angekündigt, Grönland zur Not auch militärisch an die USA anschließen zu wollen. Ein Tabubruch sondergleichen.
Auf einer Pressekonferenz in Paris, die im Rahmen von Blinkens letzter Reise als Außenminister stattfand, verurteilte er Trumps Äußerungen klar als Hirngespinst: „Das wird nicht passieren, und deshalb gibt es keinen Grund, Zeit damit zu verschwenden.“
Gegenüber den jüngsten Entwicklungen – einschließlich eines Besuchs von Donald Trump Jr. in Grönland – unterstrich auch die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen ihre Position. „Grönland ist und bleibt eigenständig.“
„Es ist Grönlands Entscheidung, wie dessen Zukunft aussehen soll“
Weiter sagte sie: „Grönland gehört zu unserer Staatengemeinschaft, aber es ist ein Volk, eine Sprache, eine Kultur und auf jede erdenkliche Weise ein großartiges Land.“ Auch hier: keinerlei Zugeständnis an Trump in Sicht.
„Ich begrüße das amerikanische Interesse an dem gesamten dänischen Reich. Aber es ist wichtig, dass es auf eine Art und Weise geschieht, die eine Tatsache respektiert: Es ist Grönlands Entscheidung, wie dessen Zukunft aussehen soll“, sagt Mette Frederiksen
Múte B. Egede, der Vorsitzende der grönländischen Regierung, bekräftigte dies ebenfalls mehrfach. Antony Blinken tritt am 20. Januar als Außenminister zurück, zeitgleich mit der Amtseinführung von Donald Trump und dessen neuer Regierung. Das dicke Konfliktfass Dänemark ist jetzt schon geöffnet.