Ein Meilenstein
WindEurope-Konferenz: Windenergie trifft Vogelschutz
Während sich im Bella Center alles um Europas Energiezukunft dreht, zieht es einen prominenten Teilnehmer am Donnerstagmorgen raus in die Natur: EU-Kommissar Dan Jørgensen tauscht Anzug gegen Fernglas und nimmt an einer Vogelbeobachtungstour auf Kalvebod Fælled teil – nur wenige Kilometer vom Stadtzentrum Kopenhagens entfernt.

Ein Meilenstein
Mit dabei: mehr als 15.000 Teilnehmende aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Die Konferenz in Kopenhagen gilt als eines der wichtigsten Foren zur Windenergie in Europa. BirdLife Europe ist dort als Biodiversitätspartner vertreten – ein entscheidender Schritt, wie Stefan Stürup von DOF BirdLife betont:
„Wir befürworten Windkraft. Aber sie muss so geplant werden, dass Vögel nicht unter die Räder kommen. Dass wir jetzt mit am Tisch sitzen, wenn über Windparks entschieden wird, ist ein Meilenstein.“
Am Donnerstagmorgen geht’s dann raus ins Gelände. Mit etwas Glück könnten die Teilnehmenden ein Seeadlerpaar beobachten, das nur sieben bis acht Kilometer vom Kopenhagener Rathaus entfernt brütet. Auch Turmfalken, Graugänse oder Reiher sind keine Seltenheit.
„Teleskope sind dabei. Und vielleicht hören wir sogar eine Wühlmaus“, sagt Stürup mit einem Augenzwinkern.
BirdLife-Sektionen aus elf Ländern sind in Kopenhagen vertreten. Ein Treffen, das den Austausch über Grenzen hinweg fördert – und eine Mahnung daran, dass weder Wind noch Vögel Halt an nationalen Grenzen machen.
Und ein Argument weniger im Köcher der Windenergieverächter, die die Vögel dazu benutzen, um gegen die Windturbinen anzukämpfen, – wobei es ihnen meist nicht um Vögel geht, sondern darum, dass alles bleibt, wie es war.