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Wenn Kinder Kindern helfen

11-jährige Londonerin rettet Kindern das Weihnachtsfest

Jedes Jahr im August, mit dem Einzug der Lebkuchen in die heimischen Supermarktregale, fangen die Diskussionen an, wie Weihnachten zu einem Kommerzspektakel verkommen sei. Es gehe nur noch um Geschenke, sagen viele. Kinder würden davon eh viel zu viel bekommen.

Astrid Aurell
Astrid Aurell, ein Weihnachtself in London. (Foto privat)

Doch auch wenn bisweilen die Bescherung unter dem Weihnachtsbaum bei manchen gigantomanische Dimensionen erreicht: ein Weihnachten ganz ohne Geschenke möchte wohl niemand Kindern zumuten.

So ging es auch Astrid Aurell, einer 11-Jährigen aus London. Bereits vor zwei Jahren sammelte sie Geld, um Kindern in der Londoner Notunterkunft von Doorstep Weihnachtsgeschenke zu kaufen, sie einzupacken und so den obdachlosen Kindern zumindest ein wenig Normalität an Weihnachten zu ermöglichen.

Dieses Jahr möchte Astrid wieder helfen und sie hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: 127 Kinder, die derzeit mit ihren Familien ein Zuhause bei Doorstep gefunden haben, sollen jeweils ein Geschenk im Wert von 15 Britischen Pfund zu Weihnachten erhalten. Dafür braucht Astrid zuallererst Geld, das sie nun selbst auf gofundme mit Onlinespenden einsammelt. Danach wird sie selbst die Geschenke besorgen, verpacken und an die Kinder zwischen 0-16 Jahren verteilen. So ist zumindest der Plan.

Allerdings ist das Netzwerk und die Reichweite eines Kindes für ein erfolgreiches Crowdfunding nicht hoch genug, um das Spendenziel von 2.000 £ zu erreichen.

Prominente Unterstützung aus der Familie

„Normalerweise helfen ihre Freunde dabei, die Geschenke einzupacken. Ich backe Kekse und die Kinder haben einen netten Abend beim Einpacken. Am nächsten Tag gibt es wunde Finger!“, sagt Brontë Aurell auf unsere Nachfrage.

Überwältigt von dem Engagement ihrer ältesten Tochter, ist Astrids Mutter aktiv geworden. Sie ist keine Unbekannte in der britischen Metropole.

Brontë Aurell ist nicht nur Verfasserin mehrerer skandinavischer Back- und Kochbücher. Sie führt auch das Cafe Scandikitchen in London mit ihrem Mann, – das Paar bnetreibt außerdem einen Onlineshop für skandinavische Lebensmittel. Die Exildänin teilte das ehrenamtliche Engagement der Tochter sogleich auf Twitter: „(…)ihr Netzwerk an Leuten, die sie fragen kann, ist nicht besonders groß – aber ihr Ziel ist es. Also teile ich.“ so die Worte der stolzen Mutter.

https://twitter.com/bronteaurell/status/1056444034997239808

Inzwischen hat Astrid mehr als die Hälfte ihres Spendenziels erreicht. Und für alle, die lieber selber ein Geschenk aussuchen und spenden mögen, hat sie von ihrem Vater die Erlaubnis bekommen, die Anschrift des elterlichen Scandikitchen zu nutzen.

Die Zeit bis Weihnachten rennt

Seit Beginn des Crowdfunding sind nun 16 Tage vergangen, und es bleiben nur noch wenige Wochen bis Weihnachten. Nicht viel Zeit, um so viele Geschenke zu kaufen und einzupacken. Erst recht nicht für ein Kind.

Wer Astrid unterstützen mag, kann bei ihrem Crowdfundingaufruf spenden. Wer eine Sachspende verschicken mag, findet die Anschrift unter „updates“ auf Astrids Gofundme-Seite. Allerdings sollte man hier die Versanddauer aus Deutschland im Hinterkopf behalten und das Geschenk sollte ebenfalls etwa 15 £ (ca. 17€) kosten. Wer das Engagement ebenso bezaubernd findet wie wir, kann ihren Aufruf teilen, um mehr Spender zu erreichen.

Astrid Aurell
Astrid im vergangenen Jahr, als sie Geschenke für 25 Kinder einer Mitarbeiterin von Doorstep überreichte. (Foto privat)

„Im ersten Jahr hat sie große Kartons mit vielen Sachen darin für die Kinder vorbereitet, das Geld reichte jedoch nur für 25 Kinder. In diesem Jahr will sie allen 127 Kindern ein Geschenk machen.“, so die Mutter.

Wir drücken Astrid für ihr Weihnachtsprojekt fest die Daumen.

Die schlimme Helena

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