„Bemerkenswerter Moment unserer Klimageschichte“
Großbritannien: 2022 war das wärmste Jahr „ever“ – im Durchschnitt erstmals über 10°C
2022 war in Großbritannien das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Das hat das Met Office an diesem Donnerstag bestätigt. Demnach lag die Jahresdurchschnittstemperatur zum ersten Mal jenseits der Marke von 10 Grad Celsius.
Exakt lag der Durchschnitt bei 10,03°C, womit der bisherige Rekordwert aus dem Jahr 2014 (9,88°C ) recht deutlich überschritten wurde. Zugleich ist damit klar, dass 15 der 20 wärmsten Jahre, die je in Großbritannien gemessen wurden, in diesem Jahrhundert waren. Welch krasse Bilanz.
Dr. Mark McCarthy, Leiter des Nationalen Klimainformationszentrums des Met Office, sagte: „Das Überschreiten einer Jahresdurchschnittstemperatur von 10°C im Vereinigten Königreich ist ein bemerkenswerter Moment unserer Klimageschichte.“
Und weiter: „Aus den Beobachtungen geht eindeutig hervor, dass die vom Menschen verursachte globale Erwärmung bereits Auswirkungen auf das Klima in Großbritannien hat.“ Interessanterweise verzeichneten gleich alle vier Länder des Vereinigten Königreichs 2022 Temperaturrekorde.
So wurde in England mit 10,94°C die höchste Durchschnittstemperatur in UK gemessen, gefolgt von Wales (10,23°C), Nordirland (9,85°C) und Schottland (8,50°C). Maßgeblichen Anteil daran hatte eine Hitzewelle im Sommer, bei der in Teilen der Insel zum ersten Mal die 40°C-Marke geknackt wurde.
Laut BBC wäre eine Durchschnittstemperatur von 10°C in Großbritannien in einem natürlichen Klima einmal in 500 Jahren zu erwarten gewesen. Doch durch den menschgemachten Klimawandel sei damit nun alle drei bis vier Jahre zu rechnen.