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Wer will das noch versichern?

Klimawandel: 8 Mio. englischen Häusern droht Überschwemmung

Mehr als 6 Millionen Häuser in England stehen laut einer aktuellen Studie der Umweltbehörde in Gebieten, die akut von Überschwemmungen bedroht sind. Bis zum Jahr 2050 dürfte diese Zahl auf 8 Millionen ansteigen – das entspricht rund 25 Prozent (!) aller Immobilien im Land.

Unwetter England
In England häufen sich die Extremwetterlagen: Überschwemmungen von Haus und Hof werden deutlich zunehmen. (Foto: Chris Gallagher)

Neue Modellierungen der Behörde legen nahe, dass das tatsächliche Risiko einer Überflutung deutlich höher ist als bislang angenommen. Die größte Gefahr geht dabei von extremen Regenfällen aus, die zu Sturzfluten führen können, weil Entwässerungssysteme überlastet werden.

Von den betroffenen Immobilien liegen 4,6 Millionen in Regionen, in denen Oberflächenwasser das Hauptproblem darstellt. Wenn starke Regenfälle auftreten, versagen die Kanäle und sorgen für Überschwemmungen, die für Häuser und Infrastruktur gleichermaßen gefährlich sind.

Auch Überschwemmungen durch Flüsse und das Meer sind eine akute Gefahr. Rund 2,4 Millionen Häuser befinden sich in solchen Gebieten. Die Experten erwarten in den kommenden Jahren einen Anstieg der Hochrisikobereiche um 88 Prozent. Wer will das noch versichern?

Erst kürzlich hat der Sturm Darragh im Vereinigten Königreich große Schäden angerichtet. Zwei Menschen verloren ihr Leben in den Fluten, Zehntausende waren tagelang ohne Stromversorgung. Neben dem Zugverkehr wurden auch zahlreiche Gebäude und Geschäfte überschwemmt.

Mangels Investitionen wurden 40 Prozent der geplanten Schutzmaßnahmen gestrichen

Die Umweltbehörde kritisiert, dass die Mittel für den Hochwasserschutz in den letzten Jahren drastisch gekürzt wurden. Mangels Investitionen wurden 40 Prozent der geplanten Schutzmaßnahmen gestrichen, darunter auch viele Großprojekte.

Umweltschützer machen Druck: Alison Dilworth von Friends of the Earth bezeichnete die Regierungspläne als „völlig unzureichend. Die Politik muss viel stärker auf die sich verschärfenden Wetterbedingungen reagieren.“

Die Labour-Partei stimmt dieser Einschätzung laut dem Guardian zu und betont, dass die bisherige Klimapolitik Großbritannien stark gefährdet habe. Ziel müsse es sein, gemeinsam mit den betroffenen Gemeinden Lösungen zu finden.

Die Prognosen der Umweltbehörde zeigen deutlich, wie schnell das Risiko steigt. Wenn keine Maßnahmen ergriffen werden, könnten in wenigen Jahrzehnten Millionen weiterer Haushalte von Überschwemmungen betroffen sein.

Die Kombination aus vernachlässigten Schutzmaßnahmen und immer extremeren Wetterlagen stellt England vor immense Herausforderungen. Nachhaltige Anpassungen sind dringend nötig, um Menschen und Infrastruktur zu schützen.

Unser QUIZ zum Thema ENGLAND

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