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Gruselfund auf Gräberfeld

England: Archäologen finden Beweise für spätrömische Gräueltaten und Mordjustiz

Wenn sich Weltmächte ihrem Ende nähern… Eine aktuelle archäologische Studie der Universität Cambridge wirft kein gutes Licht auf die letzte Phase der römischen Herrschaft in Großbritannien.

Bilderquelle: University of Cambridge

Gegenstand der Untersuchung war ein Gräberfeld in der Region Cambridgeshire, in dem in der Zeit um etwa 300 nach Christus 52 Menschen bestattet worden sind. Bei den Toten soll es sich in erster Linie um Sklaven bzw. niedere Bedienstete einer nahe gelegenen Farm gehandelt haben, die für die Lebensmittelversorgung der römischen Besatzer von zentraler Bedeutung war.

Dass ein natürlicher Tod in vielen Fällen ausschied, zeigte den Forschenden bereits die Anordnung der Skelette. So befanden sich in etlichen Gräbern die Köpfe nicht auf den Schultern, sondern im Fußbereich der Toten. Einen eindeutigeren Hinweis auf Enthauptung kann es natürlich nicht geben.

Bei etwa einem Drittel der untersuchten Skelette fanden sich solch glasklare Beweise einer Hinrichtung. Mehrere Sklaven sollen kniend und von hinten mit einem Schwert enthauptet worden sein. Zudem dürfte eine ältere Frau, womöglich noch vor ihrem gewaltsamen Tod, schwer misshandelt und verstümmelt worden sein.

Da die Quote solcher Gräueltaten in etwas älteren Grabstätten bei durchschnittlich unter 6 Prozent liegt, sehen die Forscher aus Cambridge im vorliegenden Fall ein deutliches Indiz für die Verrohung der römischen Strafjustiz – und zwar just in einer Periode, in der sich das gesamte Herrschaftssystem der Besatzer zu destabilisieren begann.

Eine der beteiligten Archäologinnen dazu: „Die Zahl der geahndeten Kapitalverbrechen hat sich im dritten Jahrhundert verdoppelt und im vierten Jahrhundert vervierfacht.“ Also in einem Zeitraum, in dem die äußeren und inneren Angriffe auf die Besatzer so stark geworden waren, dass man sich von römischer Seite ganz offensichtlich nur mit Mordjustiz zu helfen wusste.

Dass die demonstrative Härte eine Art Vorbote des Niedergangs gewesen sein dürfte, zeigt schließlich der Blick in die Chroniken: Bereits um das Jahr 410 zogen sich die Römer endgültig aus Britannien zurück – nach fast 500 Jahren Fremdherrschaft.

Hier ein Link zu einem ausführlichen Bericht der Uni Cambridge, der in englischer Sprache vorliegt und vor wenigen Tagen veröffentlicht wurde.

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sh

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