Vorfall in DHL-Lager
Brandsatz in Birmingham: Wollte Russland den Absturz eines Flugzeuges?
Anti-Terror-Einheiten der britischen Polizei gehen zur Stunde einem Verdacht nach, der es in sich hat. Demnach wird Russland verdächtigt, einen Brandsatz in einem Flugzeug platziert zu haben, das für den Weg nach Großbritannien bestimmt war.
Der Brandsatz entzündete sich glücklicherweise erst nach der Landung in einem DHL-Lagerhaus in Birmingham. Bei dem Vorfall am 22. Juli wurde niemand verletzt, der Brand konnte von der örtlichen Feuerwehr zusammen mit dem Personal gelöscht werden.
Klar ist: Hätte sich das nicht näher definierte Paket während des Fluges entzündet, wären schwerwiegende Folgen bzw. ein Absturz sehr wahrscheinlich gewesen. Offen ist, ob es sich bei dem betreffenden Flugzeug um eine Fracht- oder Passagiermaschine handelte.
Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich Ende Juli in Deutschland, als ein verdächtiges Paket, das für einen Flug bestimmt war, in einer Leipziger DHL-Einrichtung Feuer fing. Deutsche Ermittler bestätigten diese Woche, dass auch dieses Paket das Flugzeug hätte zum Absturz bringen können.
Warum war und wurde hierzu nichts bekannt?
Der Vorfall in Birmingham wurde erst nach gemeinsamen Recherchen des Guardian und der deutschen Rundfunkanstalten WDR und NDR bekannt, was in Großbritannien unangenehme Fragen nach sich zieht. Konkret: Warum war und wurde hierzu nichts bekannt?
Ein Sprecher der Metropolitan Police gegenüber dem Guardian: „Wir können bestätigen, dass Beamte der Terrorismusbekämpfung einen Vorfall in einem Geschäftsgebäude in Minworth untersuchen. Am Montag, dem 22. Juli, fing ein Paket an diesem Ort Feuer.“
Britische Ermittler vermuten, dass der Brandsatz Teil einer größeren Kampagne ist, die russische Spione in diesem Jahr in ganz Europa durchführen. Der russische Militärgeheimdienst GRU sei offenbar auf einer „anhaltenden Mission“, um Chaos in UK und Europa zu stiften, heißt es.
„Gefährliche Aktionen mit zunehmender Rücksichtslosigkeit“
Der britische Geheimdienstchef warf Russland vor, „gefährliche Aktionen mit zunehmender Rücksichtslosigkeit“ durchzuführen. Zugleich sei dies für den Kreml kontraproduktiv, da „eine verstärkte operative Koordination mit Partnern in ganz Europa und darüber hinaus“ folge.
Im Zusammenhang mit dem Brand in Birmingham wurden noch keine Verhaftungen vorgenommen. „Die Beamten stehen in Kontakt mit europäischen Strafverfolgungspartnern, um festzustellen, ob ein Zusammenhang mit ähnlichen Vorfällen in anderen Ländern besteht oder nicht“, so ein Polizeisprecher.
Die Polizei der Met Counter-Terrorism Unit leitet die Ermittlungen in Birmingham mit Unterstützung von Spezialbeamten aus den West Midlands. Man darf und muss leider sehr gespannt sein, was da noch kommt.