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Eines wie keines

England: Das ewig junge „Thorpeness House in the Clouds“ wird 100 Jahre alt – Glückwunsch!

Was sich der schwerreiche Glencairn Stuart Ogilvie wohl gedacht hat, als er in den 1920ern eines der bemerkenswertesten Häuser entwerfen ließ, die es in England gibt? Mindestens in England, muss man bei dem Anblick ja fast sagen.

Fotos: BBC

Überliefert ist lediglich, dass Ogilvie das sogenannte „Haus in den Wolken“ im Zuge der Fertigstellung 1923 als einen „Fantasieturm an einem Fantasieort“ betitelt hat. Eine Bezeichnung, die es in der Tat trifft, da die Gemeinde Thorpeness in der Grafschaft Suffolk eigentlich nur zum Spaß existierte.

Der Grund: Ogilvie, dessen Vater ein Vermögen mit dem Bau von Eisenbahnstrecken gemacht hatte, wollte für sich und seine reichen Bekanntschaften ein Ferienerlebnis der besonderen Art erschaffen: einen Küstenort, wo man es sich richtig gut gehen lassen konnte.

Also entwickelte er das einstige Fischernest Thorpeness zu einem elitären Feriendorf, in das er die Familien seiner Freunde und Kollegen während der Sommermonate einlud. Ein exklusiver Country Club mit Tennisplätzen gehörte dazu, natürlich ein prächtiges Schwimmbad und einen Golfanlage.


(BBC-Videobeitrag zum „Thorpeness House in the Clouds“)

Hinzu kam: Der Bahnhof von Thorpeness, der von der Great Eastern Railway zur Verfügung gestellt wurde, ist fast ausschließlich von Golfern genutzt worden, die auf Ogilvies Anlage spielen wollten. Ja, es muss ein dekadentes Leben gewesen sein, das der Zampano und seine Entourage da so führten.

Optisch unangemessen wäre da wohl ein stinknormaler Wasserturm gewesen, den Thorpeness neben all seinen Spaßbauten eben auch brauchte. Also setzte sich Ogilvie auch hier für etwas ganz Besonderes ein. Ein hausähnlicher Mantel mit extravaganter Optik musste es rund um den Wasserturm sein.

(Reisebericht aus Thorpeness mit diversen Sehenswürdigkeiten / auf englisch)

Seither thronte zunächst ein Holzimitat im Look eines Einfamilienhauses auf einem fünfstöckigen Turm. Später, als Thorpeness an das Wassernetz angeschlossen war, wurde der alte Tank schließlich in ein riesiges Spielzimmer mit Blick weit über das Land umfunktioniert.

Heute steht das als Wohnhaus genutzte Gebäude unter Denkmalschutz und feiert dieses Jahr tatsächlich 100-jähriges Jubiläum. Die Historikerin Charlotte de Mille sagte gegenüber der BBC, Ogilvie wäre „wahrscheinlich überrascht und erfreut“, dass sein Turm noch steht.

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