Kondolenzpost für Angehörige
England: Dieb klaut Briefkasten von Bestattungsunternehmen – und bittet aufrichtig um Entschuldigung
Ein bemerkenswerter Fall von Reue: Ein Mann, der am Sonntag den Briefkasten eines Bestattungsunternehmens im englischen Cannock gestohlen hat, ist durch einen Hilferuf in den Sozialen Medien ganz offensichtlich von der Tragweite seiner Tat überrascht worden.
Jedenfalls deponierte die Person den Briefkasten samt aller Kondolenzschreiben für Angehörige von Verstorbenen, die sich darin befanden, gut sichtbar im öffentlichen Raum. Mehr noch: Anhängig waren ein kurzer Text der Entschuldigung und Geld für die Reparatur des Briefkastens. Man glaubt es kaum.
Am Tag des Vorfalls hatte Kim Hughes, die Inhaberin des Bestattungsunternehmens, den Diebstahl noch auf einer Überwachungskamera mitverfolgt und umgehend einen Hilferuf mit Bitte um Rückgabe des weißen Kastens in den Sozialen Medien gepostet.
„Ich habe hier gesessen und mir vorgestellt, wie Kinder, Erwachsene und Angehörige, die jemanden verloren haben, Trauerbriefe geschrieben und uns zugestellt haben. Daher drehten sich meine Gefühle in dem Moment schnell von Ärger zu Bitte um Rückgabe“, so Hughes.
Am nächsten Tag dann wurde der Kasten tatsächlich in einem Park gefunden, eingewickelt in einen Müllsack und mit einem Zettel versehen, auf dem stand: „Es tut mir aufrichtig leid!“ Zudem hatte die Person eine 20-Pfund-Note hinterlassen.
Hilferuf in den Sozialen Medien sorgt beim Täter für Umdenken – und Reue
„Er hat getan, was er getan hat, aber anschließend hat er richtig gehandelt. Das nötigt mir Respekt ab“, sagte Hughes, die davon ausgehen darf, dass ihr Aufruf den Adressaten zur Erkenntnis gebracht hat, einen schweren Fehler begangen zu haben.
In einem beigefügten Schreiben teilte er mit: „Bitte verzeihen Sie mir – und glauben Sie mir bitte, wenn ich sage, dass ich nicht wusste, was ich tat. Es tut mir von ganzem Herzen so leid. Ich schäme mich“.
Da anzunehmen ist, dass die Person die Tat aus finanziellen Gründen beging, hatte Hughes im Interview mit der BBC noch eine weitere Botschaft im Gepäck:
„Die 20 Pfund waren eine große Geste. Wenn er das Geld braucht, kann er es zurückhaben, das ist kein Problem. Für mich war das Wichtigste, den Inhalt wiederzubekommen.“ Sollte der Fall jemals vor Gericht landen, sind milderne Umstände sicher.