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„Klare Botschaft, dass man nicht mit Luxus rechnen darf“

England: Erste Asylbewerber ziehen in umstrittenes Wohnschiff „Bibby Stockholm“ ein

Nun scheint es amtlich, der Einzug kann beginnen: Nach einer Reihe von Verzögerungen aufgrund von Sicherheitsbedenken ist an diesem Montag eine erste kleine Gruppe von Asylbewerbern an Bord des höchst umstrittenen Wohnschiffs „Bibby Stockholm“ gegangen.

Bibby Stockholm
Die Ankunft der „Bibby Stockholm“ vor gut drei Wochen im Hafen von Portland. Schön ist anders. (Quelle: YouTube)

In den kommenden Monaten sollen Hunderte Männer auf dem containerartigen Schiff in Dorset leben, während sie auf die Ergebnisse ihrer Asylanträge warten. Aus Regierungskreisen heißt es, die Unterbringung hier sei sicherer und günstiger als in Hotels.

Aber: Der Widerstand gegen das außergewöhnliche und in der Tat alles andere als heimelig anmutende „Wohnprojekt“ bleibt groß – und zwar von gleich mehreren Seiten mit ganz unterschiedlichen Interessen.

Denn während Menschenrechtsgruppen die Unterbringung an Bord des Schiffes als schlichtweg „unmenschlich“ bezeichnen, machen sich lokale Gegner vor allem Sorgen über den reibungslosen Fortbestand lebenswichtiger Dienstleistungen – vor allem in der Gesundheitsversorgung.

Innenministerin Sarah Dines hielt dieser Tage dagegen, die Bibby Stockholm sei eine „einfache, aber angemessene Unterkunft“, die zugleich eine „eindringliche Botschaft“ (an Asylsuchende) sei, dass man „nicht mit Luxus“ rechnen dürfe.

Die Regierung schielt auf weitere Lösungen dieser Art – aber kaum ein Hafen will mitmachen

Das dreistöckige Schiff mit 222 Zimmern kam vor rund drei Wochen im Hafen von Portland an. Es wurde von der Regierung gechartert, um die Kosten in Höhe von etwa 6 Millionen Pfund pro Tag für die Unterbringung von Asylbewerbern in Hotels zu senken.

Die zuständigen Minister planen, die Zahl der Personen an Bord auf bis zu 500 zu erhöhen, obwohl die Feuerwehrgewerkschaft wegen der engen Ausgänge und der möglichen Überbelegung erhebliche Bedenken geäußert hat.

Nach Angaben des Innenministeriums könnten Männer im Alter von 18 bis 65 Jahren bis zu neun Monate an Bord der Bibby Stockholm verbringen, woraus Menschenrechtsaktivisten lautstark die Frage ableiten, ob es zwischen Luxus und dieser Lösung nicht noch einen würdigen Mittelweg gibt.

Laut BBC hofft die Regierung in London stattdessen, in den kommenden Monaten den Einsatz weiterer Lastkähne und Wohnschiffe als Zwischenunterbringung bestätigen zu können. Jedoch gibt es Schwierigkeiten, Häfen zu finden, die dazu bereit sind. Der Widerstand zeigt offenbar Wirkung.

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