Manche Kontermination über behördlichen Grenzwerten
PFAS: Forscher weisen Ewigkeitschemikalien in Trinkwasser rund um den Globus nach
Nichts ist für die Ewigkeit, außer vielleicht eine Gruppe von etwa 15.000 Chemikalien – Perfluoralkyl- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) genannt -, die in zahlreichen Alltagsprodukten wie Pfannen, Pizzakartons, Regenjacken und Sonnenschutzmitteln vorkommen und hartnäckig die Umwelt anreichern, ohne je abgebaut zu werden. Nun haben Forscher von der Uni Birmingham die sogenannten Ewigkeitschemikalien in Trinkwasser rund um die Welt nachgewiesen.
Eine neue Studie hat giftige Ewigkeitschemikalien in Trinkwasserproben weltweit nachgewiesen. Forscher fanden 10 verschiedene PFAS (Perfluoralkylsubstanzen) in Leitungs- und in Flaschen abgefülltem Trinkwasser, das in großen Städten in Großbritannien und in China konsumiert wird.
Besonders häufig wurden Perfluoroctansäure (PFOA) und Perfluoroctansulfonat (PFOS) nachgewiesen, die in über 99 Prozent der Proben aus 15 Ländern vorkamen.
„Unsere Ergebnisse zeigen, wie weit verbreitet PFAS im Trinkwasser sind. Gleichzeitig verdeutlichen sie, dass einfache Aufbereitungsmethoden wie Wasserfiltration oder Abkochen einen erheblichen Teil dieser Schadstoffe entfernen können“, erklärte Professor Stuart Harrad von der Universität Birmingham, Mitautor der Studie.
Auch wenn die aktuellen PFAS-Werte in den meisten Proben unter den gesundheitsschädlichen Grenzwerten liegen, sei eine fortlaufende Überwachung und Regulierung zum Schutz der öffentlichen Gesundheit unerlässlich.
Manche Kontermination über behördlichen Grenzwerten
Die Studie fand heraus, dass abgefülltes Mineralwasser tendenziell höhere PFAS-Konzentrationen aufwies als gereinigtes Wasser, allerdings blieben die Werte in der Regel unter den von Aufsichtsbehörden empfohlenen Grenzwerten.
In Leitungswasserproben aus Shenzhen, China, lagen die PFOS-Werte jedoch über dem von der US-Umweltschutzbehörde festgelegten Grenzwert von 4 ng/L.
„Ein größeres Bewusstsein für das Vorkommen von PFAS kann Verbrauchern helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen und Wasseraufbereitungsmethoden verstärkt einzusetzen“, ergänzte Professor Yi Zheng von der Southern University of Science and Technology.
Die Forscher stellten zudem fest, dass Faktoren wie Lebensstil und wirtschaftliche Bedingungen Einfluss auf die potenziellen Gesundheitsrisiken durch PFAS im Trinkwasser haben könnten.
Insgesamt verdeutlicht die Studie, dass die Belastung durch PFAS, die häufig in Konsumgütern und Industrieprodukten verwendet werden, weltweit ein Problem darstellt. Während einige dieser Chemikalien bereits verboten sind, sind andere weiterhin im Einsatz und ihre langfristigen Auswirkungen noch nicht vollständig erforscht.
PFAS können auf verschiedene Weise in den menschlichen Körper gelangen, etwa durch Nahrung, Trinkwasser oder die Haut. Sie stehen im Verdacht, gesundheitliche Schäden wie Leberprobleme oder ein erhöhtes Krebsrisiko zu verursachen.
Wasser aus Deutschland wurde nicht untersucht. Dafür jenes aus den europäischen Ländern: Großbritannien, Italien, Norwegen, Dänemark, Frankreich, Belgien und Finnland.
Die Studie wurde unter dem Titel „Factors Influencing Concentrations of PFAS in Drinking Water: Implications for Human Exposure“ in der Fachzeitschrift ACS ES&T Water veröffentlicht.
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