Gegen Incel-Ideologie
Großbritannien will Frauenfeindlichkeit als Extremismus behandeln
Der Hass auf Frauen gehört zu den ideologischen Strömungen, die nach Angaben der britischen Regierung in der Gesellschaft immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Daher müsse Frauenfeindlichkeit als Extremismus betrachtet werden, und es müsse das Ausmaß sowohl online als auch außerhalb der Gesellschaft genauer untersucht werden, so die britische Labour-Innenministerin Yvette Cooper laut BBC.
Sie hat versprochen, gegen hasserfüllte Überzeugungen vorzugehen und hat deshalb eine umfassende Untersuchung zum Extremismus in der britischen Gesellschaft eingeleitet.
Die Untersuchung befasst sich mit Islamismus und Rechtsextremismus, muss sich nun aber auch der Misogynie, also der extremen Frauenfeindlichkeit, widmen.
Die Untersuchung soll bis Oktober abgeschlossen sein.
Laut BBC weist Labour darauf hin, dass es seit 2015 keine neue Extremismusstrategie gegeben habe.
Gegen Incel-Ideologie
Die Ministerin will extremistische Tendenzen genau erfassen, um der Radikalisierung unter anderem junger Menschen besser vorzubeugen.
Ein Amoklauf in Plymouth im Jahr 2021 durch den 22-jährigen Jake Davison, der fünf Menschen tötete, bevor er sich selbst erschoss, wurde mit der Incel-Ideologie in Verbindung gebracht.
Von sog. Incels ausgedrückte Überzeugungen und Gefühle sind geprägt von Misogynie (Frauenfeindlichkeit), dem Anspruch, ein Recht auf Sex zu haben, Selbstmitleid und in Teilen der Billigung und Anwendung von Gewalt gegen Frauen und gegen sexuell aktive Männer.
Damals wurden keine weiteren politischen Maßnahmen ergriffen, aber Vorfälle wie dieser und auch der Aufstieg von Social-Media-Influencern wie Andrew Tate – einem selbsternannten Frauenfeind – könnten die neue Regierung zum Mitdenken veranlasst haben.