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Alles nur „Kinderkrankheiten“?

Hälfte der britischen Unternehmen rechnet mit langfristigen Brexit-Störungen

Die große Mehrheit der britischen Firmen gab in einer Untersuchung von London First/EY an, seit dem Brexit Beeinträchtigungen im Handel mit der Europäischen Union zu erleben. 75 Prozent der über 1.000 befragten Unternehmen teilten diese Ansicht.

Wirtschaft Brexit Prognose
Blick in die Zukunft, bzw. auf die Skyline von London von Greenwich aus. (Foto: Fas Khan)
Als Grund für die Beeinträchtigungen werden vor allem neue bürokratische Regularien angegeben, die seit der operativen Brexit-Einführung im Januar gelten. Erfreulich: 71 Prozent der Unternehmen sagten, hierauf (inzwischen) gut vorbereitet zu sein.

Weniger erfreulich ist jedoch eine andere Zahl: Fast die Hälfte der Unternehmen gab an (49 %), im Verhältnis zu den EU-Partnern mit langfristigen negativen Handelsauswirkungen zu rechnen, weshalb aktuell nicht wenige dabei seien, den Draht nach Festlandeuropa zu kappen und sich neue Märkte zu suchen.

Laut Reuters betrachtet Premierminister Boris Johnson die Störungen hauptsächlich als „Kinderkrankheiten“, die sich legen würden, sobald sich die Unternehmen mit dem neuen System vertraut gemacht hätten.

Nicht ganz dieser Meinung ist hingegen John Dickie, amtierender Geschäftsführer von London First: „Es ist klar, dass die Störungen im britischen Handel mit der EU über Kinderkrankheiten des neuen Systems hinausgehen.“

„Wenn die Regierung sich erfolgreich für Global Britain einsetzen will, muss sie ihre Anstrengungen verdoppeln, um unsere Handelsbeziehungen mit der EU zu reparieren“, so der Analyst kritisch.

Weiter ergab die Umfrage, dass rund 30 Prozent der britischen Firmen unter einer steigenden Kostenbasis ächzen. Rund die Hälfte davon gab an, dies nur über die Kostenweitergabe an die Kunden kompensieren zu können. Will so richtig natürlich auch keiner.

Allerdings berichtetet auch jedes vierte Unternehmen, seit dem Brexit ein besseres Verständnis für den Zugang zu neuen Märkten gewonnen zu haben. In jedem Fall zeigen die Ergebnisse: Es scheint derzeit völlig offen, in welche Richtung sich die britische Wirtschaft entwickeln wird.

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sh

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