Hate crimes – „Die Alarmglocken sollten bei uns allen läuten“
England: Hasskriminalität seit 2021 noch schneller auf dem Vormarsch
Es sind alarmierende Daten, die die englische Polizei diese Woche veröffentlicht hat. Demnach ist die Zahl der Hassverbrechen in England und Wales binnen eines Jahres um 26 Prozent gestiegen. Alles andere als ein gesunder Wert – erst recht beim Blick in die Details.
Den prozentual stärksten Anstieg an Hass und Aggression bekamen jedoch Transgender-Personen zu spüren. Die im Untersuchungszeitraum registrierten 4.355 Meldungen entsprechen einem Anstieg von sage und schreibe 56 Prozent binnen eines Jahres.
Ein Hauptgrund hierfür könne sein, dass Transgender-Themen in den Jahren 2021 und 2022 stärker denn je in den sozialen Medien diskutiert wurden und werden, mutmaßt man beim zuständigen Innenministerium. Gerade hier, im virtuellen Raum, scheint ein wahrer Quell des Hasses zu sein.
Was laut BBC ebenfalls stark zugenommen hat, sind Hassverbrechen gegen die sexuelle Orientierung von Menschen. Hierzu liegen in England und Wales über 26.000 Anzeigen vor, was einem Anstieg von 42 Prozent entspricht.
Hintergrund: Ein Hassverbrechen ist eine Straftat, die auf die Rasse, Religion, sexuelle Ausrichtung, Transgender-Identität oder Behinderung eines Opfers abzielt. Manchmal werden Personen auch wegen mehr als nur einer dieser Eigenschaften gleichzeitig angegriffen.
Wichtig in dem Zusammenhang ist, dass Hassverbrechen längst nicht „nur“ wilde Beschimpfungen oder Ähnliches sind, sondern häufig physischer Natur. Die Rede ist von offener Gewalt gegen Personen, von Sachbeschädigung und auch Brandstiftung.
Insbesondere Wohltätigkeitsorganisation sind angesichts der Lage hochgradig in Sorge. So teilte ein Sprecher der „Race Equality Foundation“ mit: „Die Alarmglocken sollten bei uns allen läuten. Bei jedem, der sich diese Zahlen ansieht.“
Und weiter: „Der Anstieg aller Arten von Hassverbrechen, allen voran rassistisch motivierte, spricht Bände über die Einstellung gegenüber Minderheiten in England und Wales. Für dieses Verhalten kann es im modernen Großbritannien keinen Platz geben.“ Längst nicht nur ein britisches Problem.
