Wichtiges Drehkreuz
Holyhead-Hafen bleibt möglicherweise bis nach Weihnachten geschlossen
Der Hafen von Holyhead, der während des Sturms Darragh erhebliche Schäden erlitt, könnte nach Einschätzung von Experten erst nach Weihnachten wieder in Betrieb genommen werden. Dies würde nicht nur die Fährverbindungen beeinträchtigen, sondern auch den Transport von Weihnachtspaketen zwischen Irland und Großbritannien erheblich verzögern.
Der irische Premierminister Simon Harris erklärte, dass das wahre Ausmaß der Schäden „von Tag zu Tag deutlicher“ werde.
„Es ist höchst unwahrscheinlich, dass der Hafen vor Weihnachten wieder geöffnet wird“, sagte Harris am Montag in irische Hafenstadt Dun Laoghaire, berichtet Daily Post.
„Das ist ein ernstes Problem für all jene, die auf ihre Pakete warten oder versuchen, über Weihnachten nach Hause zu kommen.“
Regierung bemüht sich um Lösungen
Die irische Regierung arbeitet unter Hochdruck an einer Lösung. Verkehrsminister und Staatssekretäre aus Irland und Wales trafen sich am Montag mit Vertretern der Fährgesellschaft Stena Line, um sich über den Stand der Reparaturen zu informieren. James Lawless, Irlands Juniorminister im Verkehrsministerium, forderte von Stena Line „genauere und zeitnahe Informationen“ über den Fortschritt der Arbeiten am Hafen.
Lawless betonte gegenüber dem irischen Sender RTE, wie kritisch die Lage sei:
„Der Zeitpunkt könnte kaum ungünstiger sein. Viele kleine Exporteure aus Irland wollten ihre Waren auf den britischen Weihnachtsmarkt bringen, während andere auf Geschenke warten oder reisen möchten.“
Fährverbindungen bis auf Weiteres eingestellt
Bereits nach dem Sturm war angekündigt worden, dass der Hafen bis mindestens 20. Dezember geschlossen bleibe. Sollte sich die Wiedereröffnung weiter verzögern, drohen weitreichende Konsequenzen für den Handel und den Personenverkehr in der Weihnachtszeit.
Bis auf Weiteres müssen die Betroffenen müssen mit Verzögerungen und Einschränkungen rechnen.
Holyhead wichtig für Handel und Verkehr
Die walisische Ortschaft Holyhead ist nicht nur als Endstation von Straße und Schiene bekannt, sondern auch als bedeutender Fährhafen vor der Küste von Wales. Von hier aus betreiben Stena Line und Irish Ferries ihre Verbindungen nach Dublin. Die Überfahrt über die Irische See dauert etwa drei Stunden, mit der Schnellfähre zwei.
Holyhead spielt eine zentrale Rolle im Handel zwischen Irland und dem europäischen Festland. Rund 85 Prozent der irischen Warenexporte nutzten traditionell die Transitstrecke über Dublin–Holyhead und Dover–Calais, die eine schnelle Verbindung mit einer Gesamtzeit von etwa 10,5 Stunden bietet. Doch der Brexit hat die Situation für den Hafen spürbar verschlechtert, da neue Handelsbarrieren und Zollvorschriften den Warenfluss behindern.
Auch für den Schienenverkehr ist Holyhead ein wichtiger Knotenpunkt. Die North Wales Coast Line verbindet die Ortschaft mit Crewe, einem zentralen Verkehrsknoten an der West Coast Main Line. Dadurch bestehen Direktverbindungen zu Städten wie London, Glasgow und Edinburgh, was Holyhead zu einem strategischen Drehkreuz für Personen- und Güterverkehr macht.
Der Ausfall des Holyhead Hafens ist von der Bedeutung für Irlandreisende aus Deutschland nicht zu unterschätzen. Es ist ein häufig genutzter Hafen auf dem jährlichen Weg nach Irland.
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