Viele Interessenten, kaum Angebote
Großbritannien: Immobilienpreise galoppieren – 30 % höher als noch 2008
Die Immobilienpreise in Großbritannien jagen von Rekord zu Rekord. Im Juni, so berichtet es der Guardian, wurde ein neuer Höchststand erreicht, der aktuell rund 30 Prozent über dem Vergleichswert von 2008 liegt. Des Jahres also, ab dem die Finanzkrise voll auf den Immobilienmarkt durchschlug.
Laut Auswertungen einer großen Immobilien-Webseite lag der Durchschnittspreis für ein Einfamilienhaus im Juni 2021 bei durchschnittlich 230.700 Pfund (270.000 Euro), was gegenüber dem Vergleichsmonat aus dem Vorjahr einen Anstieg von satten 5,4 Prozent bedeutet.
Zurückzuführen sei der Anstieg auf die deutlich gefallene Zahl der zum Verkauf angebotenen Häuser, sagen Analysten. Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2020 sollen rund 25 Prozent weniger Angebote auf dem freien Markt sein – bei gleichzeitig deutlich gestiegener Nachfrage.
Der Guardian schreibt dazu, der Immobilienmarkt auf der Insel befinde sich seit Januar 2021 in einer erheblichen Dysbalance. Und mit einer Ausgewogenheit von Angebot und Nachfrage sei bis auf Weiteres nicht zu rechnen. Anders gesagt: Die Preise dürften weiter steigen.
Wie prekär die Lage auf der Käuferseite aktuell ist, zeigen auch die Ergebnisse einer konkurrierenden Studie, die ebenfalls diese Woche vorgestellt wurde. Diese kommt zu dem Ergebnis, dass im Juni etwa 40 Prozent aller verkauften britischen Immobilien für mehr als den ursprünglich aufgerufenen Preis den Besitzer wechselten.
Einen höheren Wert habe man noch nie verzeichnet, heißt es in der Analyse. Bleibt also zu hoffen (jedenfalls aus Käufersicht), dass sich die Marktlage rasch wieder normalisieren wird. Erste Anzeichen bislang: Fehlanzeige.
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sh