Facebooktwitterpinterestrssinstagram

„Herzzerreißende Enthüllung“

Massengrab mit Dutzenden Baby-Leichen in England entdeckt

In der englischen Gemeinde Royton wurde ein Massengrab mit über 300 Leichen entdeckt, darunter zahlreiche totgeborene Babys. Insgesamt befanden sich 145 Kinder, 128 Babys und Kleinkinder sowie 29 Erwachsene in der bislang unkenntlichen Grabstätte.

Royton England
Stadt Royton in Nordengland. Stadträte fordern eine Gedenkstätte für diejenigen, die in dem nicht gekennzeichneten Massengrab auf dem Friedhof von Royton begraben wurden. (Foto: Joshua Brown / CC BY-SA 2.0)
Eine Frau entdeckte das Grab, als sie nach der Ruhestätte ihrer 1962 verstorbenen Zwillingsbrüder suchte. Die Stadträtinnen Maggie Hurley und Jade Hughes bezeichneten den Fund als „herzzerreißende Enthüllung“ und forderten eine Gedenkstätte für die dort begrabenen Personen.

Hintergrund: Vor den 1980er Jahren wurden totgeborene Babys in England oft den Familien entzogen, ohne dass sie wussten, was mit ihnen geschah oder wo sie beerdigt wurden. Statt einer würdevollen Verabschiedung wurden sie häufig in Massengräbern beigesetzt, ohne jegliche Information an die Hinterbliebenen. Unfassbar, aber wahr.

Ungerechtigkeit gegenüber trauernden Familien

Verschiedene Stadträte aus Gebieten mit solchen Gräbern fordern nun, das geschehene Unrecht anzuerkennen und für die begrabenen Kinder eine Gedenkstätte zu errichten.

So wird der Antrag zur Errichtung einer Gedenkstätte am 11. September im Stadtrat von Oldham diskutiert. Zudem sollen die Aufzeichnungen über die Bestattungen digitalisiert und besser zugänglich gemacht werden, um den betroffenen Familien Klarheit zu verschaffen.

Es wird vermutet, dass auch Erwachsene in sogenannten Armengräbern beigesetzt wurden, weil die Angehörigen nicht in der Lage waren, die Bestattungskosten zu tragen. Auch hier werden Maßnahmen zur Anerkennung und Würdigung der Verstorbenen gefordert.

Weitere Massengräber in Großbritannien entdeckt

Die Entdeckung in Royton folgte der Entdeckung eines weiteren Massengrabes in Wirral, wo eine Frau nach 53 Jahren endlich die Ruhestätte ihres totgeborenen Sohnes fand. Solche Funde haben in den letzten 20 Jahren laut BBC immer wieder in verschiedenen Regionen Englands stattgefunden.

Massengräber mit den Überresten totgeborener Babys wurden unter anderem in Lancashire und Devon entdeckt. Dies verdeutlicht in etwa das Ausmaß des Themas – und die Notwendigkeit einer umfassenden Aufarbeitung.

Unser QUIZ zum Thema ENGLAND

Sie wollen diesen Beitrag teilen?

Facebooktwitterredditpinterestmail
Subscribe
Benachrichtige mich zu:
guest

0 Comments
älteste
neuste
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen