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Reiseziele in England

Plymouth – Seehafen mit bewegter Geschichte

Plymouth ist einer der größten Seehäfen Englands, historisch gesehen wahrscheinlich sogar der größte. Von hier aus wurde die spanische Armada vernichtend geschlagen, hier begann der Aufstieg Englands zur See- und damit zur Weltmacht. Zudem sind große Namen der englischen Seefahrertradition untrennbar mit Plymouth verbunden, so auch Sir Francis Drake, James Cook und die Mayflower – jenes legendäre Schiff, mit dem 1620 die Pilgerväter in Richtung Amerika in See stachen.

Plymouth Smeaton's Tower
Smeaton’s Tower in Plymouth, Grafschaft Devon. Benannt nach dem Ingenieur und Erbauer des Leuchtturms John Smeaton. (Foto Michael Mosimann)

Stadt im Strukturwandel

Universität Plymouth
Das Roland Levinsky Gebäude der University of Plymouth.
(Foto Graham Richardson, CC BY 2.0)
Auch im Hier und Jetzt spielt die Seefahrt für Plymouth eine überaus tragende Rolle. Der im Westen der Stadt gelegene Marinestützpunkt Devonport ist nicht nur der größte Militärhafen in Westeuropa, sondern auch der wichtigste lokale Arbeitgeber. Außerdem ist Plymouth die Heimat der königlich-britischen Marinewerft. Die militärstrategische Bedeutung der Stadt ist ungebrochen groß.

Zugleich spürt man aber auch in Plymouth, dass industrielle Arbeitsplätze mehr und mehr in den Hintergrund treten. Die Stadt ist im Umbruch, wobei dem Tourismus eine immer größere Rolle zuteil wird. Als wenig hilfreich erweist sich in diesem Zusammenhang, dass große Teile des historischen Zentrums im 2. Weltkrieg den Bombardements der deutschen Luftwaffe zum Opfer fielen.

Elliot Terrace, Plymouth Hoe
Elliot Terrace in Plymouth Hoe. (Foto Nilfanion, CC BY-SA 3.0)

Dennoch gibt es Highlights, die einen Besuch der 260.000 Einwohner zählenden Stadt mehr als rechtfertigen. Plymouth ist eben kein Schmuckkästchen, sondern lebt vom rustikalen Charme einer altgedienten Hafenstadt. Und klar, die Nähe zur See ist immer ein touristischer Trumpf, den man auch in Plymouth gekonnt ausspielt.

Was es zu erleben gibt

Hervorzuheben sind sicherlich The Barbican (Altstadt) und der direkt daran anschließende Sutton Harbour (Hafen). Hier finden sich die meisten historischen Gemäuer der Stadt und eine wirklich nette Anzahl an internationalen Restaurants. Hinzu kommen zahlreiche Boutiquen, Shops und Bars, die sich entlang der kopfsteingepflasterten Sträßchen der Altstadt finden.

Sutton Harbour Plymouth
Sutton Harbour, Yachthafen in Plymouth. (Foto Anthony)
Sutton Harbour ist einer der begehrtesten Yachthäfen in England. Gefühlt Hunderte von kleinen und mittelgroßen Booten liegen hier vor Anker und ermöglichen den Besitzern eine gute Zeit auf dem Wasser. Aber auch Touristen können in Sutton Harbour einchecken, es gibt einige Anbieter für Rundfahrten durch die Hafenanlagen der Stadt, jedenfalls die frei zugänglichen. Wer hingegen Haien bei der Arbeit zusehen möchte, findet hierzu im „National Marine Aquarium“ Gelegenheit, das sich gleich an der Zufahrt zum Hafen befindet. Es ist das größte Aquarium in Großbritannien.

Geschichte von Plymouth

1231 findet die Stadt, die nach dem Fluß Plym benannt ist, erstmals schriftliche Erwähnung. Der Schwarze Prinz segelte von hier 1355 zum letzten Mal gegen Frankreich, Entdecker und Eroberer legten von hier ab, darunter Sir Francis Drake, Admiral Blake und James Cook.

Am 31. Juli 1588 begann vor Plymouth die vernichtende Niederlage der spanischen Armada, mit Francis Drake als Vizeadmiral. Am 6. September 1620 lief die „Mayflower“ mit den Pilgervätern aus Plymouth Richtung Amerika aus, ihnen folgten noch zahlreiche andere Auswanderer in die neue Welt.

Im zweiten Weltkrieg wurde der Marinehafen bei deutschen Luftangriffen derart stark zerstört, dass heute leider nur wenig von der historischen Bausubstanz erhalten geblieben ist.

sh

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