„Abhängig von elektronischen Drogen“
Enough is enough in England: Regierung kämpft für landesweite Handyverbote an Schulen
Im Rahmen eines Plans der Regierung, Störungen im Unterricht zu minimieren und das Sozialverhalten in den Klassenzimmern signifikant zu verbessern, sollen Mobiltelefone aus den Schulen in ganz England verbannt werden.
Die Regierung hat zu Beginn dieser Woche einen neuen Leitfaden zum Verbot der Nutzung von Mobiltelefonen während des gesamten Schultages (einschließlich der Pausen) veröffentlich. Ziel ist es, die Schulleitungen bei der Einführung der Maßnahme zu unterstützen.
Laut einer Erhebung von Ofcom haben 97 Prozent der englischen Kinder im Alter von 12 Jahren ein eigenes Mobiltelefon. Die Nutzung in der Schule könne zu Online-Mobbing, Ablenkung und Störungen im Unterricht und Lernausfällen führen, schreibt die Regierung in einer Pressemeldung.
Jason Elsom, Geschäftsführer der Organisation ParentKind, sagte: „Die Regierung hat Recht, wenn sie entschlossene Maßnahmen gegen die Nutzung von Handys in Schulen ergreift. Mehr als drei Viertel der Eltern befürworten diesen Schritt.“
Und weiter: „Die Gesellschaft ist schlafwandlerisch in die schwierige Situation geraten, in der Kinder von schädlichen elektronischen Drogen abhängig sind. Sie finden keinen Ausweg aus den digitalen Verlockungen, nicht einmal auf dem relativ sicheren Gelände der Schulen.“
2023 forderte die UNESCO, Smartphones aus den Schulen zu verbannen
2023 forderte die UNESCO, Smartphones aus den Schulen zu verbannen, da sie nachweislich mit schlechteren schulischen Leistungen in Verbindung stehen und sich übermäßige Bildschirmzeit negativ auf das Wohlbefinden der Kinder auswirkt.
„Wir treffen langfristige Entscheidungen, um sicherzustellen, dass alle Schüler und Schülerinnen eine erstklassige Bildung erhalten. Dieser Leitfaden baut auf der Arbeit auf, die dazu geführt hat, dass 89 Prozent unserer Schulen inzwischen als gut oder hervorragend eingestuft wurden, gegenüber nur 68 Prozent im Jahr 2010“, teilte die Regierung mit.
Zudem heißt es dort: „Unser Plan geht auf, und die Schulstandards steigen in allen Bereichen. England hat sich dank millionenschwerer Investitionen in der internationalen Rangliste der schulischen Leistungen nach oben katapultiert.“
„Wir sind jetzt eines der leistungsstärksten Länder der westlichen Welt in den Bereichen Mathematik und Lesen. Und die Regierung wird auf diesen Fortschritten weiter aufbauen, indem sie entscheidende Reformen durchführt.“
50 % aller Eltern in England in Sorge über Handynutzung ihrer Kinder
Mit dem Leitfaden werden die Schulen dabei unterstützt, die Nutzung von Mobiltelefonen zu verbieten. Es werden Beispiele für verschiedene Ansätze vermittelt, etwa für die Abgabe von Handys bei der Ankunft in der Schule und deren sichere Aufbewahrung.
Der Leitfaden trägt den Bedenken der Eltern in Bezug auf die Nutzung von Mobiltelefonen Rechnung. Die jüngsten Daten einer nationalen Umfrage von ParentKind zeigen, dass rund 50 Prozent aller Eltern in England in Sorge sind über die Zeit, die ihre Kinder mit elektronischen Geräten verbringen.
Bildungsministerin Gillian Keegan dazu: „Schulen sind Orte, an denen Kinder lernen sollen, und Mobiltelefone sind zumindest eine unerwünschte Ablenkung im Klassenzimmer.“ Davon können wiederum die Lehrerinnen und Lehrer ein Liedchen singen.
„Wir geben unseren hart arbeitenden Lehrkräften nun die Mittel an die Hand, Maßnahmen zur Verbesserung des Verhaltens zu ergreifen und geben ihnen die Möglichkeit, das zu tun, was sie am besten können – unterrichten“, so Keegan weiter.