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Ambitioniertes Projekt der Royal Navy

Revolution zur Luft: Erster voll-autonomer Helikopter im Anflug

In Somerset wird derzeit ein autonomer Hubschrauber für die Royal Navy entwickelt – ein Luftfahrzeug, das ohne menschliche Steuerung operieren soll. Bisherige unbemannte Helikopter wurden immer von Piloten per Fernsteuerung dirigiert, sei es von einem Schiff oder einer Kommandozentrale aus.

Leonardo Helicopters
Sieht aus wie ein normaler Heli, fliegt aber komplett ohne menschlichen Input. Nicht am Steuer, nicht per Fernbedienung. (Foto: Leonardo Helicopters)

Doch das Proteus-Experiment von Leonardo Helicopters UK in Yeovil geht einen Schritt weiter: Der Helikopter soll völlig eigenständig Missionen ausführen. „Es geht darum, Menschen aus der Gefahrenzone herauszuhalten“, erklärt Geschäftsführer Nigel Colman.

Viele denken bei Militärhubschraubern an riskante Einsätze – Angriffe auf Panzer oder das Absetzen von Spezialeinheiten hinter feindlichen Linien. Doch ein Großteil der Flüge ist Routine: Materialtransporte von Schiff zu Schiff oder von See an Land.

„Wir verbringen Jahre damit, mal langweilige, mal gefährliche Missionen zu fliegen“, sagt Colman. „Wenn wir dabei keine Menschenleben riskieren müssen, dann können wir diesen Helikopter ohne Zeitlimit fliegen lassen – er braucht kein Essen, kein Bett.“

Ein typischer Einsatz: Das Absetzen von Sonarbojen zur U-Boot-Ortung. Diese Aufgabe übernehmen derzeit Piloten. Die Idee: Proteus startet von einer Fregatte der Royal Navy, fliegt zu festgelegten Koordinaten, setzt die Bojen aus und kehrt zurück – ganz ohne menschliches Zutun.

„Er macht seine Arbeit und erledigt die Mission – ganz einfach“

„Es wird sich selbst steuern“, so Colman. „Keiner steht daneben und drückt auf Knöpfe.“ Doch was, wenn sich die Lage ändert? Ein Sturm zieht auf, ein unbekanntes Schiff taucht auf?

„Der Helikopter wird alle nötigen Daten haben, um seinen Kurs anzupassen, Bedrohungen zu umgehen und Kollisionen zu vermeiden“, erklärt Colman weiter. Seit 80 Jahren werden in Yeovil Hubschrauber gebaut. Heute gehört das Werk zum italienischen Konzern Leonardo.

Über die Hälfte der Helikopter der britischen Streitkräfte stammen von hier. Die Mitarbeiter sind stolz auf das ambitionierte Projekt, das einen Teil der modernen Luftfahrt revolutionieren dürfte.

Noch diesen Sommer soll Proteus erstmals abheben, an einem geheimen Ort, fernab von Städten oder Dörfern. Doch das Team ist zuversichtlich. „Wir programmieren ihn, er macht seine Arbeit und erledigt die Mission – ganz einfach“, sagt Colman zur BBC.

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