Immobiliensektor in der Pflicht
England: Rund 4500 hitzebedingte Todesfälle im Extremsommer 2022
Nach offiziellen Angaben des Amtes für nationale Statistiken gab es in England im Extremsommer 2022 rund 4500 hitzebedingte Todesfälle. Gerade im Altersbereich 65+ ist die Sterberate den Daten zufolge merklich gestiegen.
Zur Einordnung: Im Juli und August des vergangenen Jahres gab es in Großbritannien Hitzewellen und Trockenperioden, die die Rekorde purzeln ließen. So wurde auf der Insel am 19. Juli 2022 in London Heathrow erstmals seit Start der Wettererfassung die 40-Grad-Marke geknackt.
Laut Analyse stieg im Sommer 2022 das Sterberisiko zum Beispiel in London um etwa Faktor 3, wenn tageweise 29 Grad Celsius und mehr erreicht wurden (im Vergleich zum moderaten Temperaturbereich von 9 bis 22 Grad Celsius).
Veraltete Immobilien nicht geeignet, „Herausforderungen extremerer Temperaturen zu bewältigen“
Eine unrühmliche Rolle spielte in diesem Zusammenhang wohl der britische Immobilienmarkt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Universität Oxford, die feststellt, dass viele Gebäude im Vereinigten Königreich die Menschen nicht effektiv vor Hitze schützen würden.
Gefährlich sei dies gerade in Großstädten, wo es schnell mal mehrere Grad heißer werden könne als auf dem Land. Eine Sprecherin der Wohltätigkeitsorganisation Centre for Ageing Better teilte dazu gegenüber der BBC mit:
„Der Klimawandel findet nicht nur in der Antarktis oder in sehr heißen Ländern statt, sondern hat auch Auswirkungen auf das Leben der Menschen hier in Großbritannien. Unser Wohnungsbestand ist der älteste und einer der schlechtesten in Westeuropa.“
Der Immobiliensektor sei nachweislich nicht geeignet, „die Herausforderungen extremerer Temperaturen und Wetterbedingungen zu bewältigen“, sieht man bei der Organisation gewaltigen Handlungsbedarf in Sachen Gebäudemodernisierung.